1998 gründete der gebürtige Ungar Tamás Kátai das Solo-Projekt THY CATAFALQUE, in der Zwischenzeit hat der Musiker jedoch seinen Wohnsitz nach Edinburgh/UK verlegt und verfolgt von dort aus seine Kreationen im Bereich Avantgarde Metal weiter. Kürzlich erschien das siebte Album mit dem Titel „Meta“, das textlich die Sprachen der alten und neuen Heimat vereint.
Ganz leise schleichen die ersten Töne herbei und daraus bildet sich eine angenehme Umrahmung für den wechselvollen Gesang, der von düster krächzenden Growls zu cleanen Vocals reicht und teilweise noch von sanftem Background-Gesang umrahmt wird. Auch „Sirály“ ist ein sehr sanftes Stück Musik, allerdings ist hier nicht Tamás Kátai am Mikro, denn weiblicher Gesang fügt sich stattdessen in die schönen Melodien ein. Dass sich der Ungar nicht nur auf die langsamen Songs versteht, wird beim flotten „10-20 Ångström“ unter Beweis gestellt. Was genau hinter der Bezeichnung steht, konnte ich leider nicht herausfinden, aber Támas experimentiert sehr gerne mit Sprache, wie etwa beim auch in musikalischer Hinsicht extravaganten „Ixión Düün“, das wohl aus dem Schottischen stammt. Die meisten Songs haben jedoch ungarische Titel – die Liebe zur ursprünglichen Heimat blieb wohl doch erhalten. Mit mehr als 20 Minuten Länge ist „Malmok Járnak“ der längste Track und bietet ein sehr breites Spektrum an Sounds und Gesängen, jedoch mit einigen unerwarteten Effekten, die ein kleines bisschen die ruhige Atmosphäre stören. Auch Rockiges kann man mit „Vonatút Az Éjszakában“ entdecken, das einen wirklich gelungenen Rhythmus sein Eigen nennt. Den Abschluss bildet „Fehérvasárnap“, das aus Orgelklängen und leisem Sprechgesang besteht und mit Glockenschlägen und den Rufen einer Eule endet.
Beim Avantgarde Metal ist es immer spannend, worauf man sich einlässt. Im Falle von THY CATAFALQUE bedeutet dies viele gelungene Melodien, die teilweise einige Ecken und Kanten eingestreut haben und mit dem wechselnden männlichen und weiblichen Gesang ergibt sich genügend Abwechslung. Man kann sich also die ungarisch/schottischen Kreationen durchaus zu Gemüte führen – entspannt ist man danach auf jeden Fall.
Tracklist „Meta“:
1. Fekete Mezok
2. Kel Keleti Szél
3. Trilobita
4. Ko Koppan
5. Vashegyek
6. Holdkomp
7. Kék Ingem Lobogó
8. Az Eso, Az Eso, Az Eso
9. Tar Gallyak Végül
10. Minden Test Fu
Gesamtspielzeit: 61:48
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