Die US-Power Metaller SEVEN KINGDOMS sind zwar nach zehn Jahren schon bei ihrem vierten Lonplayer angekommen, können nun aber erst dank Napalm Records versuchen, auch Europa im Sturm zu erobern. Die Band ging zunächst durch einige Hochs und Tiefs, veröffentlichte aber bereits im Gründungsjahr ihr Debüt und spielte zahlreiche Shows um den Bekanntheitsgrad zu steigern. Das lohnte sich offensichtlich, denn die Alben der Amis wurden durch überaus erfolgreiche Crowd-Funding Kampagnen finanziert und bescherten ihnen nun eben auch den Label-Deal, über das nun Album #4 „Decennium“ erscheint.
Die Besonderheit der Truppe, die irgendwo zwischen HELLOWEEN, GAMMA RAY, ICED EARTH und DRAGONFORCE agiert, ist gleich vorneweg gesagt, die kraftvolle Stimme von Fronterin Sabrina Valentine, die 2009 Bryan Edwards ersetzte und zeigt, dass die Amerikaner durchaus Mut beweisen. Doch der hat sich ausgezahlt, die Dame sorgt beim typischen, aber starken UpTempo Power Metal für die meisten Aha-Momente. Von ruhigen, angenehmen Gesängen bis hin zu hohen und immer noch kraftvollen Vocallines, gibt es ein breites Spektrum, das nie verwässert oder zu soft klingt.
Schon der Opener zeigt das Potential und die Erfahrung der Band auf. Die Truppe ist auf ihren Instrumenten geübt, untereinander eingespielt und weiß, wie man spannende Kracher schreibt. Stets heavy, flott und vollgepackt mit Hooks hauen die Jungs und Dame einen Banger nach dem anderen raus. Die Produktion ist dabei überraschend erdig und erinnert stellenweise an 80er-Produktionen, vereint diese Elemente aber mit moderner, druckvoller Technik, so dass man daran absolut nichts bemängeln kann. „Stargazer“ zeigt sich dynamisch, hymnisch und eingängig, überrascht mit Markus Großkopf Basslines und macht gleich Lust auf mehr. „Undying“ enttäuscht dann auch nicht und führt das Gebotene weiter, zeigt aber mehr Kontraste auf, ehe man mit „In The Walls“ den vielleicht größten Hit der Bandkarriere raushaut. Mit Vollstoff und ohne Rücksicht auf Verluste geht es gleich in 80s Power Metal Manier los und steuert auf einen grandiosen Refrain, bei dem Sabrina alles gibt und der bald nicht mehr aus dem Gehörgang verschwinden will, zu.
Aber bei dem vielen Lob an Sabrina, darf man auch die Musiker hinter SEVEN KINGDOMS nicht vergessen. Die Herren ballern Riffsalven, Soli, Basslines und Beats raus, die den genannten Truppen in nichts nachstehen und „Decennium“ zu dem starken Überraschungswerk machen, das es ist. Speadfreaks kommen an diesem Werk absolut nicht vorbei!
Tracklist „Decennium“:
1. Stargazer
2. Undying
3. In The Walls
4. The Tale Of Deathface Ginny
5. Castles In The Snow
6. Kingslayer
7. The Faceless Hero
8. Neverending
9. Hollow
10. Awakened From Nothing
Gesamtspielzeit: 51:30
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