LINKIN PARK - One More Light
LINKIN PARK
One More Light
(Rock | Pop)

 


Label: Warner Music
Format: (LP)

Release: 2017


Die einstigen Nu Metal Pioniere LINKIN PARK haben sich noch nie wirklich darum geschert, was Fans und Kritiker sagen, sondern einfach immer ihr Ding durchgezogen. Man startete damals die ersten beiden Alben als wegweisende Genrevorreiter und wurde quasi über Nacht zu Superstars, ehe man dann die Erfolgswelle mitnahm und mit den folgenden Alben irgendwie in Richtung Pop-Rock abdriftete. Viele Fans wanden sich ab, während man auf großen Festivals neue Fans rekrutierte. Da überraschte das zuletzte veröffentlichte Album „The Hunting Party“ mit Gastbeiträgen (u.a. von Daron Malakian – SYSTEM OF A DOWN) und einem Querschnitt von Rock, Punk, Crossover, Nu Metal und weiteren Exkursen. Keine Meisterleistung, aber ein mehr als interessantes und, wie ich finde, bis heute spannendes Album.

Nun gut drei Jahre später kommt „One More Light“ und zeigt LINKIN PARK erneut mit rundum erneuertem Sound. Fans der ersten Stunde brauchen nicht mehr weiterzulesen und auch die, die den Folgealben noch etwas abgewinnen konnten, müssen nun verdammt stark sein. Schon die erste Single „Heavy“ verwirrte ob seiner poppigen Ausrichtung, die so gar nicht zum Titel oder gar zu den Amerikanern passen will und löste sofort den ersten Online-Shitstorm aus. Womöglich ein Experiment? Ein mehr oder minder kluger Schachzug um in den Medien präsenter zu sein? Mitnichten! Die weiteren Auskoplungen „Good Goodbye“ und „Battle Symphony“ lassen allesamt Riffs, oder gar irgendwelche Gitarrenklänge vermissen und mischen dahinplätschernde Synthies mit soften Piano-Klängen. Gut, der Refrain von „Battle Symphony“ geht gut ins Ohr, doch irgendwie stellt man sich da eine MILEY CYRUS oder andere Pop-Sternchen am Micro vor, anstatt dem Gejammer von Chester Bennington zu lauschen. Einzig „Sharp Edges“ packt zumindest die Akustik-Gitarre aus, doch wer meint, dass es das besser macht, der irrt. Auch das Geklimper nervt ziemlich bald. Einzig „Invisible“ und „Halfway“ wären als „nett“ durchgegangen, sind aber ebenso wie das restliche Material so weit weg von Rock und Metal wie man nur sein kann. Wem das noch nicht reicht, der kann sich auf eingestreute Computer-Stimmen freuen, die sogar SCOOTER zu blöd wären.

Gut, dass es sich hier um alles andere als ein Rock-Album handelt, denn eine reguläre Wertung wäre ein Desaster. Unabhängig von der Frage was sich LINKIN PARK dabei gedacht haben und mal eben komplett auf die Fangemeinde scheißen, sind die Pop-Liedchen echt eine Zumutung und würden keinen interessieren oder großartig von jemanden wahrgenommen werden, wenn da nicht LINKIN PARK draufstehen würde. Die Demontage geht zwar weiter, doch das Geld wird wahrscheinlich schon stimmen. Dennoch: R.I.P. LINKIN PARK.


Tracklist „The Hunting Party“:
1. Nobody Can Save Me
2. Good Goodbye
3. Talking To Myself
4. Battle Symphony
5. Invisible
6. Heavy
7. Sorry For Now
8. Halfway Right
9. One More Light
10. Sharp Edges
Gesamtspielzeit: 45:12


www.linkinpark.com

 

LINKIN PARK - Hybrid Theory
LINKIN PARK – One More Light
LineUp:
Chester Bennington
Mike Shinoda
Brad Delson
Rob Bourdon
Joseph Hahn
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