MISS MAY I - Shadows Inside
MISS MAY I
Shadows Inside
(Metalcore | NWOAHM)

 


Label: SharpTone Records
Format: (LP)

Release: 2017


Die Jungs von MISS MAY I aus den Staaten agieren seit 2006 und veröffentlichten bisher fünf Alben via Rise Records. Warum die modern angehauchte Metalcore Truppe bei uns bisher noch nicht richtig angekommen ist, mag schwer zu sagen sein, da man nun aber bei SharpTone (neues US-Label vom Nuclear Blast Gründer) untergekommen ist, könnte man nun mit „Shadows Inside“ auch Europa im Sturm erobern. Das Zeug hätte das abwechslungsreiche und frische Album auf jeden Fall.

Zwar sind die Herren aus Ohio nach wie vor im Metalcore bzw. NWOAHM verwurzelt, doch die Einflüsse sind weitreichend und diese gewinnen auch immer mal wieder Überhand. So startet man mit vertracktem Solo in ARCH ENEMY/COB Marnier ins Album, bietet aber dann bereits im Verlauf des Openers und Titeltracks einen wüsten Mix aus AS I LAY DYING, HEAVEN SHALL BURN und KILLSWITCH ENGAGE, was sich vor allem bei den kraftvollen cleanen Vocals niederschlägt. Generell scheint Levi einer der großen Trümpfe zu sein, legt er doch für das Genre eine beachtenswert abwechslungsreiche Performance hin. Auch technisch stehen MISS MAY I den Vorbildern in nichts nach, wagen aber dann im Verlauf noch mehr Experimente und so gesellen sich zu den genannten Kapellen noch Truppen wie FIVE FINGER DEATH PUNCH und ALL THAT REMAINS.

Die von Fronter Levi Benton genannten Vorbilder in Form von DR. DRE, JAY-Z und SNOOP DOG hört man aber zum Glück nicht heraus. Spätestens bei „Never Let Me Stay“ bricht man komplett aus dem sowieso schon verdammt lockeren Metalcore-Korsett aus und bietet eine mit Synthies geschwängerte Ballade, die entfernt an manch Nu Metal Combo erinnert und wunderbar Abwechslung und den nötigen Kontrast ins Geschehen bringt. „My Destruction“ beginnt auch recht ruhig, entwickelt sich aber ähnlich wie der Opener zum modernen Death Metal Bastard, der trotz Verzicht auf cleane Vocals im Refrain zum Mitsingen animiert. „Casualties“ kommt etwas vertrackter daher, lockert aber im Refrain wieder á la KSE auf, „Crawl“ kann als zweite Power-Ballade bezeichnet werden, setzt hier aber vorrangig auf Gitarren und auch „Death Knows My Name“ experimentiert mit ruhigen Parts, cleanen Gitarren und dynamischem Songaufbau, der einige Kontraste zulässt.

Das restliche Material geht dafür wieder heftiger nach vorne und schwankt weiterhin zwischen Modern Metal, Melo-Death und Metalcore, der zwar meist brutal und gerade nach vorne geht, aber im Chorus doch immer mal wieder eingängig daher kommt und auch auf Melodien, einprägsame Leads und einiges an Gitarrenakrobatik nicht verzichtet.

MISS MAY I stehen den genannten Combos in nichts nach und liefern mit „Shadows Inside“ ein abwechslungsreiches und überraschend frisches Album, das zwar an manchen Ecken etwas zu verwaschen daher kommen mag, an anderen Enden dafür aber wieder knallt wie Schwein und vor allem durch seine Unvorhersehbarkeit glänzt. Wer sich auf einen Cocktail aus genannten Truppen einlassen kann, der wird vom sechsten Werk der Amis sicher nicht enttäuscht werden.

 


Tracklist „Shadows Inside“:
1. Shadows Inside
2. Under Fire
3. Never Let Me Stay
4. My Destruction
5. Casualties
6. Crawl
7. Swallow Your Teeth
8. Death Knows My Name
9. Lost In The Grey
10. My Sorrow
Gesamtspielzeit: 34:20

 


Band-Links:

shadows inside linj

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MISS MAY I – Shadows Inside
LineUp:
Levi Benton - Vocals
Justin Aufdemkampe - Guitars
B.J. Stead - Guitars
Ryan Neff - Bass
Jerod Boyd- Drums
7.5
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