Sie kommen aus Belgien, gewanden sich vorwiegend in Tarnkleidung und bezeichnen ihren Stil als Combat Power Metal und singen ausschließlich über Kriegsszenarien. Klingt nach SABATON mit etwas U.D.O.? Ist aber ganz anders. Den Stil würde ich eher Old School Metal nennen und die Affinität zu Schlachtfeldern rührt wahrscheinlich aus der Bandgeschichte her. Etliche Personalrochaden an der Gitarre und an den Drums gleich nach der Gründung 2008 aus Gründen der Unstimmigkeit zwischen den Mitgliedern oder diversen anderen Ideen, die keine Einigkeit innerhalb der Kapelle zuließen, gestalteten schon den Weg zum ersten Album steinig. Mit “March On“ konnten die Belgier einige Liveauftritte mit Größen wie TYGERS OF PAN TANG, AVANTASIA oder CRIMSON GLORY ergattern und wurden für ihre Bühnenarbeit von Fans und Kritikern gelobt.
Zum zweiten Album „Deathstalkers“ gab es wieder Neuerungen im Line-Up und die Band erschien erstmals in Camouflage und das Bühnenbild wurde in ein Schlachtfeld umgewandelt. Auch bei dieser Tournee mit Bands wie SAXON, RAGE, JACK STARR oder ATTILERY konnten FIREFORCE überzeugen. Und das ist meiner Ansicht auch das Problem beim neuen Album. Ich bin mir sicher, dass die Songs live spitzenmäßig rüberkommen, auf CD ballern sie zwar auch aus allen Rohren, aber halten oder überzeugen kann mich kein einziger Song so richtig. Auch für dieses Album gab es wieder einen Wechsel am Schlagzeug und zwar trommelt jetzt PRO PAIN‘s Jonas Sanders die Felle weich. Mit „The Boys From Down Under“ steigt das Album zwar gewaltig ein und andere Nummern haben ihre Momente („Revenge In Flames“, „Dog Soldiers“), andere wierum („Oxi Day“) strapazieren meine Gehörgänge und Nerven bis aufs Äußerste. Irgendwie klingt alles gleich gestrickt und birgt nur wenige Überraschungen. Nicht, dass ich es jetzt schlecht finde, aber irgendwie glaube ich, dass das Ganze live mit Freunden und einigen Bieren intus besser zündet.
Zum Abschluss sei noch gesagt, dass man auf der CD als Bonustrack eine Coverversion von „Gimme Shelter“ vorfindet. Ich bin wahrlich kein ROLLING STONES Fan, aber diese Version haben sie sich wirklich nicht verdient. Das hätte man sich komplett sparen können und vielleicht noch den halben Punkt auf 5 ergattert. Die beiden ersten Alben haben mich mehr überzeugt, der dritte Release ist irgendwie ein Abklatsch der anderen beiden. Schade!
Tracklist „Annihilate The Evil“:
1. The Boys From Down Under
2. Revenge In Flames
3. Fake Hero
4. Dog Soldiers
5. Oxi Day
6. Thyra’s Wall
7. Defector (Betrayer Of Nations)
8. The Iron Brigade
9. White Lily (Okhotnik)
10. Iron, Steel, Concrete, Granite
11. Herkus Mantas
12. Gimme Shelter (THE ROLLING STONES)
Gesamtspielzeit: 50:33