Mit „Hell Awakening“ haben die Tiroler SILIUS ein extrem starkes, vom Bay Area Thrash beeinflusstes, aber auch ziemlich abwechslungsreiches Album vorgelegt. Die genannten Einflüsse sind so geschickt gearbeitet, dass man zwar schon hört wer die Jungs beeinflusst hat ohne aber nur zu kopieren. Irgendwie kommt das Ganze dann doch sehr eigenständig rüber.
Zu Beginn geht es dann auch gleich mal ordentlich zur Sache. „Seven Demons“ ist eine ziemlich heftige Thrashgranate die aber trotz der Agression auch ihre melodischen Seiten hat. Auch „Immortalized“ zeigt sich ziemlich flott mit geschickt eingebauten extrem groovigen Parts. In selbige Kerbe schlagen dann auch „War Planet“ und „Invictus“. Gut durchstrukturierte Songs die durch den heiseren, leicht angepisst klingenden Gesang perfekt in Szene gesetzt werden.
Daß es nicht immer Vollgas sein muss beweist die Band dann schon mal ansatzweise bei „Anger Management“, das nach flottem Beginn mit melodischen Parts zu überzeugen weiß, was dann bei „Kingdom Of Betrayal“ fortgesetzt wird. Der Song punktet vor allem durch die fast schon im Prog Metal beheimateten Parts und gewinnt bei mehrmaligem Hören jedesmal weiter an Qualität. „Sick And Tired“ und speziell „Message In A Molotov“ sind dann wieder zwei flotte Stücke die durch ihre frische, bissige Art zu überzeugen wissen. So und nicht anders sollte der Bay Area Thrash heutzutage klingen.
Bei „Tool Of Destruction“ werden dann die Prog Elemente erneut aufgrgriffen. Der Song präsentiert sich langsam und zäh dahinstapfend aber auch extrem intensiv und agressiv. Braucht definitiv mehrere Durchläufe, entwickelt sich dann aber zu einem der Highlights des Albums. Mit „Joy And Pain“, einem einfachen aber genialem Kracher, nimmt man noch mal etwas an Fahrt auf bevor man mit dem Album Highlight „Evol Monument“ zum würdigen Abschluss kommt. Der Song ist der einzige bei dem man die Einflüsse der Band ganz klar festmachen kann. Stark TESTAMENT-orientiert hätte „Evol Monument“ problemlos auf „Dark Roots Of The Earth“ seinen Platz gefunden. Ein wahrlich genialer Abschluss eines wirklich großartigen Albums.
Hier können eigentlich alle Thrasher problemlos zugreifen ohne enttäuscht zu werden. So frisch und unbekümmert wie die Band ihren Thrash zelebriert hört man leider nicht allzu oft. Schwachstellen sind weder im technischen noch im songschreiberischen Bereich auszumachen. Außerdem gibts das Teil für supergünstige 9,99 Euro bei Amazon.
Tracklist „Hell Awakening“:
1. Seven Demons
2. Immortalize
3. War Planet
4. Invictus
5. Anger Management
6. Kingdom Of Betrayal
7. Sick And Tired
8. Message In A Molotov
9. Tool Of Destruction
10. Joy And Pain
11. Evol Monument
Gesamtspielzeit: 43:57
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