„Die Leute stecken dich immer gerne in eine Schublade und deshalb ist es unser Job, uns unsere eigene Schublade zu kreieren und sie KADAVAR zu nennen!“
„Es ist eine große Herausforderung“, sagt Simon. „Aber auch eine positive Zeit, in der wir alles in Frage stellen können, was wir bereits etabliert haben, um als Band voranzukommen. Wir würden uns und unsere Fans nicht respektieren, wenn wir einfach nur ein weiteres KADAVAR-Album herausbringen. Es muss anders sein und hoffentlich auch besser!“
So lauten zwei Zitate der drei Berliner Rauschebärte, die nach ziemlich erfolgreiche siebenjähriger Bandgeschichte nun vor der Veröffentlichung ihres vierten Studioalbums stehen, das man ohne lang herumzureden als absolutes Desaster bezeichnen kann.
Schon ein Blick aufs Cover lässt vermuten, dass man hierfür die Schublade eines Anstaltsinsassen geöffnet hat und dort eine Collage desselbigen als Artwork verwendet hat. Aber das Cover ist ja nur Beiwerk, zeichnet sich leider hier in diesem Fall aber als Wegbereiter ab.
Schon der Titeltrack startet mit psychedelischen Herumgehämmere auf dem Bass an, dann steigt auch noch der Flötenschlumpf mit ein und verkommt zu einem der langweiligsten Einsteigertracks, an die ich mich erinnern kann. „Into The Wormhole“ geht gleich langweilig weiter und wird vom noch langweiligeren „Skeleton Blues“ abgelöst. Bei diesem Album passt gar nichts zusammen. Die Aufnahmen klingen als ob sie durch eine leere Konservendose aufgenommen wurden, der Gesang ist emotionslos und die Lieder sind einfallslos bis zum geht nicht mehr. Es findet sich auch kein einziges Riff im Stile von „Doomsday Machine“ oder „The Old Man“ auf diesem Album, an das man sich erinnern kann oder will. Einzig und allein etwas Abwechslung und Anschluss an die drei wirklich herausragenden Vorgängeralben bietet „The Lost Child“. Aber ein Song macht das Kraut nicht wirklich fett. Vor allem nicht, wenn man dann den Höhepunkt zum Abschluss mit einem in Französisch gelesenen fast vierminütigen Gschichterl begeht (oder sollte ich eher „verbricht“ schreiben?), das von einschläfernder Musik untermalt wird.
Anders ist es allemal das neue Album, aber besser auf gar keinen Fall. Ich hoffe sie behalten wenigstens die Power bei, die bisher auf Liveauftritten verbreitet wurde, ansonsten sollten sie sich über eine Bandauflösung Gedanken machen oder dem alten Stil treu bleiben bzw. ein anständiges fünftes Album auf den Markt bringen.
Tracklist „Rough Times“:
1. Rough Times
2. Into The Wormhole
3. Skeleton Blues
4. Die Baby Die
5. Vampires
6. Tribulation Nation
7. Words Of Evil
8. The Lost Child
9. You Found The Best In Me
10. A L’ombre Du Temps
Gesamtspielzeit: –
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