Hinter dem eigenwilligen Bandnamen FB1964 verbirgt sich ein noch recht junges Heavy Metal Projekt, das mit „Störtebeker“ mit einem Konzept über den gleichnamigen Freibeuter sein zweites Album an Land spült. Ging es beim Debüt noch um Vampirjäger, widmet man sich nun der rauen See und lud dafür zahlreiche Gäste ein. Wo beim Debüt noch eher weniger bekannte Namen mitwirkten, kann „Störtebeker“ mit einem kleinen Who Is Who des Heavy Metal aufwarten. Neben den drei fixen Mitgliedern Frank Badenhop, Michael Wolpers und Mirko Gätje, sind namhafte Musiker und Sänger am Start, die man wahrscheinlich mit der Prämisse überzeugte, den Reinerlös zu spenden, hier mit zu wirken.
Darunter sind Country Sängerin Becky Gaber, Axel Rudi Pell, Gerre (TANKARD), David DeFeis (VIRGIN STEEL), Udo Dirkschneider (Ex-ACCEPT), Blitz (OVERKILL), Gary Holt (EXODUS, SLAYER), Jeff Loomis (Ex-NEVERMORE, ARCH ENEMY), Jon Norum (EUROPE), Chris Boltendahl (GRAVE DIGGER), Henning Basse (FIREWIND) und zahlreiche weitere Musiker zu finden.
Das liest sich schon mal geil, denkt sich der Heavy Metal Fan und hofft auf ein weiteres Metal Oper Meisterwerk der Marke AVANTASIA, AYREON oder ANCESTRAL DAWN. Doch leider stehen die durchwegs soliden Songs komplett für sich und eine durchgehende Story ist nur schwer zu erkennen. Dazu kommt, dass man sich hier typischen Heavy Metal Traditionen verschreibt und nur selten diese starken Sänger sinnvoll kombiniert. Es wirkt alles sehr Puzzle-artig und es schleichen sich auch immer wieder mal ein paar Längen ein, gerade in den Instrumentalparts und –stücken. Einflüsse von IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, ACCEPT und vielen weiteren Heavy Metal Heroen hört man auch immer wieder raus, was nicht für eine eigenständige Band spricht, jedoch durchaus gut adaptiert wurde. Wirklich schlecht ist nichts auf „Störtebeker“, da mit den ganzen (Gast)Musikern auch technisch natürlich alles auf höchstem Niveau ist. Was dem Projekt aber doch das gewisse Etwas gibt, sind die eingestreuten Violinen- und Cello-Parts, die dem Ganzen etwas mehr Dimension verpassen.
Auch wenn hier vieles negativ klingt, so bieten FB1964 fast 80 Minuten mehr als soliden Heavy Metal mit allerlei Stars und Sternchen, die hier beste Arbeit leisten. Legt man sich die Platte zu, dann tut man zusätzlich noch etwas Gutes für den Regenwald, wodurch sich Unentschlossene vielleicht doch eher durchringen können. Ein Projekt mit tollem Ansatz, das man gehört haben sollte.
Tracklist „Störtebeker“:
1. Introduction
2. Restless And Wild
3. Victual Brothers
4. Gotland
5. Escaped
6. Mortal Symphony
7. Hexenkessel
8. Seven Deadly Sins
9. Orlog
10. Remember The Fallen
11. When The Last Bell Dies
12. Störtebeker
Gesamtspielzeit: 76:54
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