Um die 00er Jahre herum machten sich UNDEROATH ebenso wie zahlreiche andere Bands im damals neu aufkommenden Genre des Metalcore/Postcore/Emocore einen Namen. 2013 war dann aber Schicht im Schacht, nur um sich zwei Jahre später doch wieder zusammen zu tun. Fans konnten sich zudem über die Rückkehr des Gründervater und Schlagzeuger Aaron „Pig“ Gillespie freuen.
„Erase Me“, das nun acht Jahre nach dem letzten Werk erscheint, macht es einem aber nicht einfach. Schön ist, dass UNDEROATH nicht (mehr) in typischen Metalcore-Gefilden herumdümpeln, auf Breakdowns und sonstige Klischees fast komplett verzichten und somit auch ganz schlicht Modern Metal getauft werden könnten. Dagegen stehen aber etwas uninspirierte, poppige Parts, mangelnde Hits und irgendwie eine Art Müdigkeit, die man auf dem Album immer wieder spürt. Hier und da schüttelt man wirklich gute Melodien und eingängige Gesangsparts aus dem Ärmel, baut elektronische Sounds gekonnt in den Gesamtsound ein und einen wirklich schlechten Song liefern die Amis auch nicht. Viele klingt aber doch zu vertraut oder schwachbrüstig. Bei ruhigeren Parts kommen dann auch gerne LINKIN PARK in den Sinn. Da kommt dann die aggressive Postcore-Attacke zu Beginn von „On My Teeth“ nach zwei recht unspektakulär dahin dümpelnden Songs, fast etwas überraschend.
So richtig falsch machen UNDEROATH also eigentlich eh nichts und bieten einen abwechslungsreichen Mix aus verschiedensten Elementen des Metalcore inklusive emotionaler Balladen, Aggro-Tracks und eingängigen Nummern, aber irgendwie ist „Erase Me“ nicht Fisch und nicht Fleisch. Mehr Konsequenz und der eine oder andere Hitkandidat hätten dem Comeback der Jungs aus Florida definitiv nicht schlecht getan. Fans der Truppe müssen aber selbst entscheiden, ob ihnen dieses leider recht durchwachsene Werk zusagt. Bleibt abzuwarten, ob sich UNDEROATH mit weiteren Veröffentlichungen wieder steigern können und ihre Linie finden. Zu wünschen wäre es, denn Potential ist definitiv hörbar.
Tracklist „Erase Me“:
1. It Has To Start Somewhere
2. Rapture
3. On My Teeth
4. Wake Me
5. Bloodlust
6. Sink With You
7. Ihateit
8. Hold Your Breath
9. No Frame
10. In Motion
11. I Gave Up
Gesamtspielzeit: