U.D.O. - Steelfactory
U.D.O.
Steelfactory
(Heavy Metal)

 


Label: AFM Records
Format: (LP)

Release: 2018

 


Vor kurzem stand er noch unter dem Namen DIRKSCHNEIDER am Masters Of Rock auf der Bühne um die Klassiker seiner alten Formation ACCEPT live abzufeuern, da erscheint auch schon die neueste CD, die aber unter U.D.O. veröffentlicht wird. Da kann man ja schon mal den Überblick verlieren.

Doch die Tage von „Balls To The Walls“ und „London Leatherboys“ sollen nun Geschichte sein und The German Tank will seinen Fokus nur noch auf das eigene Material legen. Aber keine Sorge, wer den Wuppertaler Sänger mit der Reibeisenstimme kennt, der weiß, dass man das Rad nicht neu erfindet und Udo so klingt wie Udo eben klingen soll.

Der neueste Streich trägt den Titel „Steelfactory“, hat 13 Songs im Gepäck, die irgendwo zwischen klassischen 80er Heavy Metal und moderneren Speed Metal herumpendelt. Der schnelle Opener „Tongue Reaper“ gibt sofort den Weg vor, den Herr Dickschneider seit über 30 Jahren zelebriert. Es folgt das starke „Make The Move“ mit typischen HAMMERFALL Trademarks, gesprochenem Mittelteil, mit dem markanten Lachen des Meisters und Riffs, Riffs und nochmal Riffs.

Das letzte Werk „Navy Metal Night“ liegt nun auch schon wieder drei Jahre zurück und erklomm in den deutschen Charts den durchaus passablen 31. Platz, was man nun natürlich toppen will. Und wenn man einen Blick auf die aktuelle Chartplatzierung wirft, leuchtet da die 7 auf. Grund dürfte sein, dass auf „Steelfactory“ kein Platz für große Experimente ist, U.D.O. seiner Linie treu bleibt und der kleine Mann stimmlich auch mit 66 Jahren nach wie vor top dabei ist. Beispiel gefällig? „Blood On Fire“ überzeugt durch den ruhigeren gesungenen Teil, ehe die Stimme ins kreischende wechselt und für Fans sofort klar ist wer hier am Mikro steht. Kurzer Ausflug ins Klassische um für Abwechslung zu sorgen. An Ideen mangelt es Herrn Dirkschneider und seinen Mitarbeitern jedenfalls nicht.

Der Hymnenfaktor wird wie zu erwarten groß geschrieben, denn live soll man ja brav mitsingen können. So sollte man „Rising High“ erwähnen, das schnell ins Ohr geht oder „Hungry And Angry“, dass mich kurz an STEPPENWOLFS „Born To Be Wild“ denken lässt. Wenn diese Nummer mit den ZZ TOP Attitüden nicht den Weg ins Live-Programm findet, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Rotzfrecher Refrain, einprägsame Lyrics und giftiger Gesang machen den Song zu einem Highlight. Bei „One Heart One Soul“, das etwas mehr Gefühl versprüht, muss man bei den Solis an die Kollegen von IRON MAIDEN denken, bei denen man sich offensichtlich orientierte. An Gefühlen darf es auch nicht fehlen und so gehen es die Jungs beim abschließenden „The Way“ etwas ruhiger an. Schönes, fast rührendes Finale.

Die Herren an der Seite von Udo sind sein Sohn Sven am Schlagzeug, Gitarrist Andrey Smirnov aus Russland sowie Bassist Fitty Wienhold, die schon seit einigen Jahren fester Bestandteil der Gruppe sind und so für die nötige Konstante sorgen. Neu hingegen oder besser gesagt wieder zurück ist Stefan Kaufmann, der schon Mitte der Neunziger bis 2012 Teil von U.D.O. war, ehe man getrennte Wege ging.

U.D.O. erzählt uns im Großen und Ganzen eigentlich nicht wirklich was Neues, macht das aber ausgezeichnet und mit viel Liebe. The German Metal Tank ist ein fixer Bestandteil in der Szene und wenn er nicht da wäre würde etwas fehlen, da man auch mit 66 Jahren noch ordentlich Gas geben kann. Und da die Leute live nach wie vor mitgehen wie vor 30 Jahren, wie man am diesjährigen Masters of Rock miterleben durfte, ist U.D.O. hoffentlich noch lange nicht am Ende.


Tracklist „Steelfactory“:
1. Tongue Reaper
2. Make The Move
3. Keeper Of My Soul
4. In The Heat Of The Night
5. Raise The Game
6. Blood On Fire
7. Rising High
8. Hungry And Angry
9. One Heart One Soul
10. A Bite Of Evil
11. Eraser
12. Rose In The Desert
13. The Way
Gesamtspielzeit: 68:58


www.udo-online.de

 

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U.D.O. – Steelfactory
7.5
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