Mit ihren letzten beiden Alben wechselten die Schweden DYNAZTY vom melodischen Rock in den Melodic Metal/Power Metal Sektor, was ihnen, vor allem dank „Titanic Mass“, einen gewaltigen Bekanntheitsschub in der internationalen Szene brachte. Da soll natürlich ein Nachfolger unter neuem Labelbanner nicht lange auf sich warten lassen und so schieben Nils Molin, der mittlerweile auch bei AMARANTHE mitträllert, mit „Firesign“ nach gut zwei Jahren ihr nun sechstes Werk nach.
Dabei besinnen sich DYNAZTY vorrangig auf ihre Stärken, die sie schon beim Vorgänger und auch beim 2014er Werk „Renatus“ vorzüglich ausspielten. Das heißt, eingängige, mit Synthies und Keyboards geschwängerte Hymnen, die zum Mitsingen einladen. Aber vor allem thront Nils starke Stimme über den elf kurzweiligen Krachern. Wo „Breathe With Me“, trotz einiger Heavy Riffs zunächst einfach direkt drauf los und vor allem ins Ohr geht, lässt man sich beim treibenden „The Grey“ schon etwas mehr Zeit und spätestens bei „My Darkest Hour“ beweist man einmal mehr, was für ein geniales Gefühl für Melodien man hat. Die Schweden gehen hier mit viel Fingerspitzengefühl ran, fügen etwas Bombast und Pathos hinzu und liefern einen grandiosen Refrain mit fettem Chor, der unter die Haut geht. Auch „Closing Doors“ hat einen ähnlichen Effekt, spielt aber mit poppigen Melodien als Kontrast. Experimentierfreudig ist man ja sowieso immer schon gewesen, aber die Keys beim Titeltrack, die man so ähnlich auch schon bei RAMMSTEIN gehört hat, überraschen dann doch. Aber auch, wenn man bei „Ascension“ weitere Industrial Elemente in den Sound mischt, versuchen sich DYNAZTY auf dieser Platte wieder aufs Wesentliche zu konzentrieren und nehmen im Gegensatz zum Vorgänger Dramatik und Epic wieder etwas zurück und spielen vorrangig mit einer Mischung aus Härte und Melodie, die wunderbar funktioniert, aber doch kreative Überhymnen wie „The Northern End“ oder „Roar Of The Underdog“ etwas vermissen lässt. Dafür bieten die Schweden hier ein astreines Melodic Metal Album, das Fans von Truppen wie FIREWIND, STRATOVARIUS oder SONATA ARCTICA mühelos ansprechen sollte, wenn DYNAZTY auch definitiv ihren ganz eigenen Stil entwickelt haben.
„Firesign“ ist voller Energie und Spielfreude, sowie einem grandiosen Sänger, der hier erneut eine geniale Performance abliefert. Das sechste Werk der Stockholmer liefert elf Hitkandidaten, die auf gleich hohem Niveau agieren und die Herren aus Stockholm endgültig in die Oberliga des Melodic Power Metal katapultieren sollte.
Tracklist „Firesign“:
1. Breathe With Me
2. The Grey
3. In The Arms Of A Devil
4. My Darkest Hour
5. Ascension
6. Firesign
7. Closing Doors
8. Follow Me
9. Let Me Dream Forever
10. Starfall
11. The Light Inside The Tunnel
Gesamtspielzeit: 49:28