CARNIFEX, das amerikanische Tech-Deathcore-Gespann ist mit „World War X“, dem siebten Werk, zurück und haut einmal mehr systematisch alles kurz und klein. Wie immer: kann man mögen, muss man aber nicht.
Für die erste Single, „No Light Shall Save Us“, holte man sich Alissa White-Gluz, die aktuell sowieso irgendwie überall mitsingen darf, mit ins Boot, konnte aber noch nicht sonderlich überzeugen. Generisch und irgendwie ohne groß hängen zu bleiben holzt der Track an einem vorbei, zeigt aber gleichzeitig, dass man sich bei CARNIFEX keine großen Veränderungen erhoffen oder befürchten braucht. Technisch auf höchstem Niveau frickelt man sich weiterhin durch heftige Tracks, singt über Krieg, Tod, Hass und Verderben, liefert gelungene Leads und Soli und atmosphärische Soundwände vom Band im Hintergrund. Der Titeltrack versucht im Gegensatz dazu wenigstens mit einem kurzen Intro und sich steigernden Aufbau, Spannung zu erzeugen, ehe man ins übliche Geholze übergeht und eine gute Schippe Black Metal mit Blast Beats und allem was dazu gehört drauf legt. Dazu gurgelt sich Scott Lewis irgendwo zwischen Black, Death und Core abwechslungsreich und stimmgewaltig die Lunge aus dem Körper raus. Im Gegensatz zum schon drei Jahre alten „Slow Death“ gibt man sich aber wieder dynamischer und fokussierter, hat die Orchestration im Hintergrund etwas weiter rauf geschraubt, aber ist natürlich noch weit entfernt von der Präsenz, wie sie bei BLEEDING THROUGH oder DIMMU BORGIR herrscht. Dennoch erscheint „World War X“ zugänglicher als die meisten Vorgänger der Truppe aus San Diego, denn es scheint, als würden sich CARNIFEX dieses Mal wieder mehr auf den Song an sich konzentrieren, anstatt ihr technisches Können in einzelnen Parts in den Vordergrund zu stellen, was aber nicht heißt, dass sie es nicht hier und da doch probieren.
Alles in allem ist „World War X“ wieder eine Steigerung zum durchwachsenen Vorgänger und sowieso ein technisch einwandfreies Album, das trotz einer gewissen Sperrigkeit relativ schnell zündet und Genrefans mühelos ansprechen wird. Wer bisher nichts mit dem Gefrickel der Deathcore-Veteranen anfangen konnte, wird es wohl auch dieses Mal nicht, der Rest kann bedenkenlos zugreifen.
Tracklist „World War X“:
1. World War X
2. Visions Of The End
3. This Infernal Darkness
4. Eyes Of The Executioner
5. No Light Shall Save Us
6. All Roads Lead To Hell
7. Brushed By Te Wings Of Demons
8. Hail Hellfire
9. By Shadows Thine Held
Gesamtspielzeit: 35:12
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