Replay, Rewind, Rebound
(Metal | Country)
Label: Universal Music
Format: (LP)
Release: 02.08.2019
Who don’t know your time is up
It’s hammer time today Parasite
Die sogenannten Elvis-Metaller VOLBEAT sind mit Album Numero sieben zurück und wer jetzt gehofft oder erwartet hat, dass man die Glanztaten der ersten drei Alben oder zumindest deren Härtegrad wieder erreicht, der hat sich schon mal getäuscht. Wer aber die Vorgänger und die softere und eingängigere Gangart der aktuellen Werke zu schätzen weiß, bekommt genau das, was man von den Dänen erwartet.
Gründer Michael Poulsen und Jon Larsen gehen gemeinsam mit Gitarrist Rob Caggiano (Ex-ANTHRAX) und Neuzugang Kaspar Boyse Larsen (THE KANDIDATE) konsequent den Weg, den man bereits mit seit Anfang beschritten hat, nur halt eben softer und massentauglicher. Egal ob „Beyond Hell / Above Heaven“, „Outlaw Gentelemen…“ oder „Seal The Deal…“ – auch wenn man nicht mehr die Qualität der Anfangstage erreichte, alle Alben hatten ihre Hits und Kracher, und da ist auch „Reqind, Replay, Rebound“ keine Ausnahme.
So starten die Nordmänner mit einem sommerlich treibenden Rocker namens „Last Day Under The Sun“, der unverschämt gut ins Ohr geht, aber im Refrain vielleicht etwas zu plump vorgeht. Es folgt mit „Pelvis On Fire“ eine typische Elvis Metal-Nummer, die offensichtlich an den Überhit „Sad Mans Tongue“ erinnert und mit den dazugehörigen Vocals und härteren Riffs auch ganz gut gefällt, aber irgendwo einen knackigen Refrain vermissen lässt. „Rewind The Exit“ rockt dann wieder gemütlich vor sich hin, das macht der Song nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Dafür überrascht dann „Die To Live“ mit flotten Rhythmen und tanzbarem Rock´n´Roll mitsamt dazugehörigem Klavier-Geklimper á la Jerry Lee Lewis und einer verdammt starken Gastperformance von Neil Fallon (CLUTCH). Eh längst überfällig, da man bereits 2011 gemeinsam auf Tour war. Es folgt mit „When We Were Kids“ eine emotionale Ballade bei der Poulsen, der sowieso noch nie stimmlich enttäuscht hat, eine starke Performance abliefert und der wohl überraschendste Song in Form des Horror-Punk Knallers „Sorry Sack Of Bones.
Leider schwankt ab da die Qualität dann schon gewaltig, denn Tracks wie „Cloud 9“, „Leviathan“, das viel zu schmalzige „The Awakening Of Bonnie Parker“ und vor allem „7:24“ plätschern komplett unspektakulär an einem vorbei und wollen großteils auch nach mehreren Durchläufen nicht wirklich zünden. Schlecht ist davon nichts, aber wirklich aufregend sind die Songs halt auch nicht. Etwas positiver kommen der Feel-Good Rocker „Parasite“ und das leicht thrashige und mit hymnischem Refrain ausgestattete „The Everlasting“, die da natürlich schnell herausstechen, weg.
Misst man „Rewind, Replay, Rebound“ an erwähnten Referenzwerken, wird man als Fan erster Stunde definitiv verzweifeln. Hat man die Wandlung von VOLBEAT aber akzeptiert, oder ist sowieso erst später eingestiegen, dann ist das siebte Album auf jeden Fall solide und hat ein paar neue Ideen und kleinere Hits zu entdecken. Wirkliche Kandidaten für Klassiker kann ich aber leider wieder nicht finden. Kurz gesagt: wer die neueren Werke mag, wird auch diese Scheibe gut finden.
Tracklist „Replay, Rewind, Rebound“:
1. Last Day Under The Sun
2. Pelvis On Fire
3. Rewind The Exit
4. Die To Live
5. When We Were Kids
6. Sorry Sack Of Bones
7. Cloud 9
8. Cheapside Slogger
9. Maybe I Believe
10. Parasite
11. Leviathan
12. The Awakening Of Bonnie Parker
13. The Everlasting
14. 7:24
Gesamtspielzeit: 56:52