Eigentlich haben es MYSTIC PROPHECY nach 20 Jahren und nun zehn regulären Studio-Alben (plus ein Cover-Album) nicht wirklich nötig, in ihrem Titel nochmal mit der Brechstange auf ihren Stil hinzuweisen. „Metal Division“ tut es trotzdem und führt damit auch stilistisch den Weg, den R.D. Liapakis und seine Truppe seit dem Millennium beschreiten, konsequent weiter.
Überraschungen, Neuerungen oder gar Stilbrüche sind erneut nicht zu erwarten, aber im Detail hat man erneut etwas geschraubt. So sind nicht nur Titel und Tracknamen bandtypisch, auch das Artwork, das überraschenderweise von einem anderen Künstler, nämlich Stan-W Decker (MONUMENT, STRYPER, RAGE) stammt, ist durch und durch MYSTIC PROPHECY.
Der Titeltrack stampft sofort druckvoll los und bringt eigentlich alles mit, was man von der Band kennt. Da wären knackige Riffs, tighte Beats, ein leichter True Metal Unterton, der hier rifftechnisch an DREAM EVIL´s „The Book Of Heavy Metal“ erinnert, und natürlich Lia´s Sirenen-Stimme. Ein solider Einstieg. Auch furiose Soli werden von Langzeit-Gitarrist Markus Pohl und Neuzugang Evan K (EVAN, Ex-CYPECORE) geboten, was gleich in der flotteren Hymne „Eye To Eye“ weitergeführt wird. Der thrashige Track zeigt zudem, dass die beiden Herren, beziehungsweise die ganze Band, schon gut eingespielt ist und als Einheit fungiert, was bei den zahlreichen Besetzungswechsel in der Karriere, nicht selbstverständlich ist. Treibender und melodischer kommt „Hail To The King“ daher, „Here Comes The Winter“ punktet dann mit mehr Gefühl, ehe „Here Comes The Slayer“ wieder das Tempo anzieht. Bis hier hin liefert die deutsch-griechische Combo anständige Kost, die Fans grundsätzlich zufriedenstellen sollte, aber an echte Hits vermissen lässt. „Dracula“ kann dann zumindest mit modernem Riff, das dezent an FIVE FINGER DEATH PUNCH erinnert, und saucoolem Refrain etwas überraschen. Anonsten geht es weiter mit einer Mischung aus Bangern wie „Die With The Hammer“, mehr Emotion und treibende Rhythmen bei „Reincarnation“ oder hymnischer Eingängigkeit am Ende mit „Victory Is Mine“.
Eigentlich kann man „Metal Division“ nichts vorwerfen, doch als zehntes Werk einer Band, die schon früh großartige Alben wie „Never-Ending“ oder „Savage Souls“ auf den Markt warfen, wäre eine Steigerung oder ein gewisser Wow-Effekt schon mal wieder wünschenswert. Auch wenn mal keine zwingenden Hits zu finden sind, so verzichtet die Truppe auch mühelos auf Ausfälle. Fans, die keine Neuerungen im Sound der Truppe erwarten oder gar wollen, können wieder bedenkenlos zugreifen. Der Rest hört Probe.
Tracklist „Metal Division“:
1. Metal Division
2. Eye To Eye
3. Hail To The King
4. Here Comes The Winter
5. Curse Of The Slayer
6. Dracula
7. Together We Fall
8. Die With The Hammer
9. Reincarnation
10. Mirror Of A Broken Heart
11. Victory Is Mine
Gesamtspielzeit: 43:39
Band-Links: