Drei Jahre sind schon wieder ins Land gezogen, seit dem letzen Album der Briten. Auf „27 Miles Underwater“ schielt der Hardcore des Quintetts aus Leeds noch mehr nach den 90er Jahren, nämlich den des Grunge und des Crossovers. Was im Jahre 2020 allerdings auch deutlich in die Hose gehen kann, tut es aber nicht, denn die Mischung die HIGH POWER kreieren, funktioniert.
Da hört das Kind der Epoche DEFTONES, TAPROOT oder JANE’S ADDICTION oder auch SNAPCASE raus. Letzteres Machwerk hat ja auch den Sound der Hardcore-Durchstarter von TURNSTILE maßgeblich beeindruckt, und auch HIGHER POWER schlagen musikalisch auf Songs wie „Low Seasons“ in die gleiche Kerbe und treffen somit auch den Zahn der Zeit in der Hardcore-Szene. Ähnliches gilt für das ebenso zwingende „Self-Rendered: Lost“ oder das harte aber super eingängige „King Of My Domain“.
Ein Song wie „Lost In Static“ hätte sich auch gut auf einem FINCH-Album gemacht. Sprich HIGHER POWER sind hervorragende Eklektiker, wählen sie doch sehr gelungen die Einflüsse auf ihre Musik aus, saugen diese in ihre Melange ein und gießen es in ein großartiges Album, bei dem sie lediglich auf das akustische „In The Meantime“ hätten verzichten können. Ansonsten wird man von den Briten noch so einiges hören, mark my words, denn da steht jemanden wohl eine größere Karriere bevor.
Tracklist „27 Miles Underwater“:
1. Seamless
2. Shedding Skin
3. Lost In Static
4. Rewire (101)
5. Low Season
6. Passenger
7. King Of My Domain
8. In The Meantime
9. Staring At The Sun
10. Self-Rendered: Lost
11. Drag The Line
Gesamtspielzeit: 33:28