Cycle Of Suffering
(Metalcore | Thrash Metal)
Label: Nuclear Blast
Format: (LP)
Release: 2020
Die Briten von SYLOSIS haben schon so einige Monster-Alben veröffentlicht, konnten jedoch nie so richtig einen echten Durchbruch verbuchen. Das mag an einer gewissen Sperrigkeit und Einstiegshürde liegen. So legte die Truppe nun aus mehreren Gründen eine fünfjährige Pause ein. Dazu zählt auch, dass Mastermind und Sänger Josh Middleton mittlerweile neben seinen Projekten PASSAGES und JOSH MIDDLETON PROJECT auch bei den ARCHITECTS die Axt schwingt.
„Cycle Of Suffering“ ist nun aber endlich da und soll es hoffentlich für die Truppe wieder richten. Kompakter, fokussierter, aber technisch kein Stück weniger anspruchsvoll und ausgeklügelt, holzen sich hier die Briten wieder gekonnt durch eine knappe Stunde und enttäuschen dabei zu keiner Sekunde. So erwarten einen anspruchsvolle und heftige (Hass)Batzen zwischen Thrash, Melo-Death und etwas rudimentären Core, die überraschend gut ins Ohr gehen und trotzdem die technische Brillanz der Vorgänger nicht vermissen lassen. Josh brüllt sich dabei die Seele aus dem Leib, schreckt auch vor mehrstimmigen und hymnischen Refrains nicht zurück, während er und Alex Baily sich gegenseitig mit Riffs und Soli bombardieren, was das Zeug hält. Auch die Neuzugänge an den Rhythmusinstrumenten Ali Richardson (BLEED FROM WITHIN) und Conor Marshall (CONJURER) machen dabei eine ausgesprochen gute Figur. Man merkt vor allem, dass die Herren heute nicht nur mit Kopf, sondern auch viel mit Herz arbeiten, was man an der enormen Intenstät spürt. Auch ein paar ruhige Elemente wie ein Klavier im fast schon dramatisch endenden „I Sever“ tragen dazu bei. Dafür gibt es mit dem Titeltrack gleich danach einen dynamischen aber doch straighten Thrasher, bei dem erst gegen Ende mehr Melodien das Ruder übernehmen.
„Shield“ wird dann überraschend hymnisch und erinnert zwischendurch an die Hatecrew CHILDREN OF BODOM, während „Idle Hands“ mit düster-bedrückender Stimmung eher etwas in Richtung Old-School Death Metal schielt. Auch wenn „Cycle Of Suffering“ leichter ins Ohr geht, mehr Hooks und einprägsame, sowie teils mitsingkompatible Refrains mitbringt, benötigt das fünfte Werk von SYLOSIS dennoch einige Anläufe und viel Aufmerksamkeit um sich voll zu entfalten. Dann zünden Tracks wie das dramatische „Idle Hands“ mit seinen wunderschönen Melodien oder das überaus dynamische „Disintegrate“ aber umso mehr. Zum Schluss sticht jedoch „Abandon“ als längster und atmosphärischer Song und einigen cleanen Vocals nochmal heraus. Auch hier geht es dramatisch und intensiv zu, jedoch auf eine andere Weise. Auf jeden Fall aber ein gelungenes Experiment von Josh und seiner Truppe.
SYLOSIS sind zurück und stark wie eh und je. Kompakter und eingängiger, jedoch nach wie vor technisch auf höchsten Sphären, beweisen die Briten, dass sie zur Speerspitze des Melodic-Death/Thrash gehören und lassen eigentlich keine Wünsche offen, zumal der Mastermind hier höchstpersönlich an den Produktions-Reglern auch allerbeste Arbeit geleistet hat.
Tracklist „Cycle Of Suffering“:
1. Empty Prophets
2. I Server
3. Cycle Of Suffering
4. Shield
5. Calcified
6. Invidia
7. Idle Hands
8. Apex Of Disdain
9. Arms Like Noose
10. Devils In Their Eyes
11. Disintegrate
12. Abandon
Gesamtspielzeit: 50:53