Angesichts des ersten Albums, des Livemitschnittes und natürlich den hochkarätigen Namen die sich hinter der Band SONS OF APOLLO verstecken, hab ich mir vom neuen Album einiges erhofft. Es wurde auch nicht mit Vorschusslorbeeren gespart, die darauf hinwiesen, dass das zweite Album, dadurch dass die Band jetzt noch besser eingespielt ist, der absolute Überhammer werden wird und alles Dagewesene in den Schatten stellt. Vielleicht sollten sich die Schreiberlinge, die im Vorfeld scheinbar Geld bekommen haben, um solche Aussagen zu tätigen, mal in den Schatten zwecks Abkühlung begeben. Ich wurde leider maßlos von „MMXXX“ enttäuscht. Aber der Reihe nach.
Im Jahre 2017 warfen sich Mike Portnoy (Drums & Gesang Ex- DREAM THEATER), Derek Sherinian (Keyboards, Ex-DREAM THEATER, EX-ALICE COOPER), Jeff Scott Soto (Gesang Ex-JOURNEY, EX-YNGWIE MALMSTEEN), Ron ’Bumblefoot’ Thal (Gitarre & Gesang Ex-GUNS‘N`ROSES) und Billy Sheehan (Bass, MR. BIG) auf ein Paket zusammen und gründeten die progressive Supergroup SONS OF APOLLO! Ihr Debut „Psychotic Symphony“ konnte natürlich locker überzeugen. Auch das Livealbum und die Mitschnitte von den 83 absolvierten Shows ließen mich aufhorchen. Da kann doch beim neuen Album nichts schieflaufen, denk ich mir, aber nach mehrmaligen Durchläufen muss ich sagen oder besser feststellen, dass scheinbar Apollos Söhne in ihrem ersten Anlauf ihr ganzes Pulver verschossen haben.
Der Einstieg ins neue Werk beginnt eher verhalten und ruhig, steigert sich dann zwar aber verrennt sich in ein unnötiges Solieren, das völlig fehl am Platz ist. Leider ändert sich diese Art der Vorgehensweise bei allen 8 Tracks kaum merklich. Und die Kompositionen sind gerade mal guter Durchschnitt, da hebt sich kein Song ab oder klingt etwas anders. Aber die Einfallslosigkeit spiegelt sich ja schon im Albumnamen „MMXX“ (der nicht mehr als „2020“ bedeutet – für alle die mit römischen Zahlen nichts anzufangen wissen). Gerade mal „Desolate July“ blieb etwas bei mir hängen, aber auch dieser Song verfranzt sich in öde Keyboard, Schlagzeug oder Gitarren-Frickelei, als ob hier jeder dem anderen beweisen muss, was er kann. Das Ganze gipfelt im fast 16minütigen Rausschmeißer mit dem Titel „New World Today“. Hier wird herumgespielt, dass man freiwillig die Ohren anklappt und sich lieber ein „New Album Today“ wünscht.
Progressive Metal ist ja sowieso nicht jedermanns Sache, aber das hier ist einfach zu viel des Guten. Hier kommt nur Langeweile auf und weniger wäre hier bei weitem viel mehr gewesen.
Tracklist „MMXX“:
1. Goodbye Divinity
2. Wither To Black
3. Asphyxiation
4. Desolate July
5. King Of Delusion
6. Fall To Ascend
7. Resurrection Day
8. New World Today
Gesamtspielzeit: 58:41
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