Seit 2010 ist Mat Sinner (PRIMAL FEAR, SINNER) mit seinem Riesen-Projekt Rock Meets Classic auf den Bühnen der Welt unterwegs. Gemeinsam mit Stars der 70er, 80er und 90er sowie einem großen Orchester, präsentiert er jährlich Rock-Klassiker in neuem Gewand. Dieses Jahr hat Mat niemand geringeres als Schock-Rock Legende Alice Cooper als Mainact ausgegraben. Dazu gesellen sich Musiker und Sänger von CHEAP TRICK, BAD COMPANY, MOTHERS FINEST, THUNDER und MANFRED MANN´S EARTH BAND sowie die Mat Sinner Band bestehend aus Alex Beyrodt, Tom Naumann, Lisa Müller, Moritz Müller, Sascha Krebs, Sarah Fox, Melissa Bonny und Giorgia Colleluori, die auch in Passau für einen unvergesslichen Abend sorgen sollten.
Ein Sitzplatz-Konzert, das über zwei Stunden dauern sollte und zum Glück auf eine Pause verzichtete, sollte es in der Dreiländerhalle in Passau sein. Die Halle war zwar nicht komplett ausverkauft, aber ziemlich gut gefüllt. Mit nur wenigen Minuten Verspätung ging es dann aber auch schon los und gespannt lauschte man – nach einer etwas peinlichen Werbung mit einem tanzenden Pony – den orchestralen Klängen, die dieses Konzert einleiteten. Bald erschien auch die Band und man gab ein gelungenes QUEEN-Medley zum Besten. Am Gesang durften sich hier gleich alle austoben, denn nicht nur Sascha Krebs legte eine gute Figur bei seiner gesanglichen Freddy Mercury-Imitation hin, auch Giorgia, die einige Leadvocals bei „I Want It All“ übernahm sowie die beiden genannten Backround-Sängerinnen zeigten gleich was sie draufhaben. Mit „We Will Rock You“ hatte man zudem auch das Publikum sofort fest im Griff und gesanglich eingebunden. Dazu gab es sogleich eine fette Lichtshow, die die Zuschauer immer wieder grob blendete sowie erste Pyros. Soundtechnisch war noch nicht alles komplett in Butter und es sollten noch weitere technische Problemchen folgen, doch im Großen und Ganzen hatte die Crew dieses Live-Debüt gut im Griff.
Zunächst begrüßte Bassist, Mastermind und Musical-Director Mat Sinner die Zuschauer, versprach, dass wir hier trotz dieser schwierigen Zeit einen schönen Abend haben werden und sagte auch schon die ersten Stargäste an. Und kurz darauf standen auch schon die beiden THUNDER-Protagonisten Danny Bowes und Luke Morley auf der Bühne, um erste Hits abzufeuern. Morley zeigte sich sofort stimmgewaltig und so rockte die Dreiländerhalle bei den beiden dargebotenen Songs gleich richtig gut und erste Zuschauer standen bereits auf, klatschten, sangen mit oder freuten sich einfach sichtlich. So schnell die beiden Briten kamen, so schnell verabschiedeten sie sich auch wieder. Doch es sollte ja noch ein Wiedersehen geben.
Zwischen den Acts wurden immer wieder instrumentale Orchester-Nummern geboten, die stark an Hollywood-Soundtracks angelehnt wirkten. Als nächstes bat man Robert Hart, dem aktuellen Sänger der MANFRED MANN´S EARTH BAND auf die Bühne, doch der war ja auch bei BAD COMPANY tätig, weshalb man auch gleich den gleichnamigen Hit abfeuerte. Auch Mister Hart war stimmlich in bester Form und freute sich auf dieser Bühne zu stehen. Mat, Alex und Tom brachten auch immer wieder etwas Bewegung auf die Bühne, während Sascha und die Damen immer wieder mal Backings übernahmen, aber auch mal in den Vordergrund traten.
So richtig gerockt wurde aber dann im Anschluss mit CHEAP TRICK Fronter Robin Zander, der stimmungstechnisch noch einen drauflegte. Außerdem konnte hier so ziemlich jeden den Ohrwurm „Surrender“ auswendig mitträllern. Herr Zander durfte zudem auch gleich drei Nummern auf die Fans loslassen, ehe er das Mikro an MOTHERS FINEST Sängerin Joyce „Baby Jean“ Kennedy abgab. Auch die Dame rockte gut los, war halt aber nur nicht zu hören. Die Rettung kam aber von Sarah Fox, die ihr Mikro bereitwillig tauschte. Das Orchester fügte sich stets wunderbar in die Kompositionen ein, doch hier wirkte es so als würden die Streicher und Bläser noch fetter aus de Boxen dröhnen als bisher. Auf jeden Fall eine starke Arbeit des Orchesters.
Danach durfte die MAT SINNER BAND wieder ran und präsentierte eine gelungene Version von „Stairway To Heaven“, bei dem auch Mat selbst immer wieder mal Lead Vocals übernahm. Der Track sorgt sowieso auch heute noch für Gänsehaut und wurde bestens von der Rock Meets Classic Crew umgesetzt, ehe man nochmal alle bisherigen Sänger bis auf Joyce nach und nach nochmal auf die Bühne bat und man sich weiteren Hits wie „Mighty Quinn“ oder „Dream Police“ erfreuen konnte.
Gegen 21:45 wurde es aber so richtig laut im Saal, denn es war endlich soweit und Alice Cooper wurde über die Video-Wall angekündigt. Der Mann stolzierte geschmückt mit Zylinder, Zepter und seinem bekannten Make-Up, selbstbewusst wie eh und je auf die Bühne und schmetterte sogleich „No More Mr. Nice Guy“. Die Stimmung war jetzt grandios und Hits wie „Bed Of Nails“, das neuere „Man Behind The Mask“ oder „Only Woman Bleed“ wurden bestens aufgenommen. Doch alles wartete natürlich auf die Überhits „Poison“ und „Schools Out“, zu dem dann nochmal das komplette Star-Ensemble auf die Bühne kam und mitwirkte, bzw. mitfeierte. Die Fans konnten sich großteils nicht mehr auf den Sitzen halten und stürmten vor die Bühne um Fotos und Videos von Mister Cooper zu erhaschen. Alles lief aber sehr gesittet ab und so verabschiedete sich bald Mat Sinner von den Fans und versprach wieder zu kommen. Das darf er auch gerne tun!
Setlist Rock Meets Classic 2020:
Intro
Tie Your Mother Down
We Will Rock You
I Want It All
–
Give Me Some Loving (THUNDER)
Low Life In High Places (THUNDER)
Bad Company (BAD COMPANY)
Dave Is On The Road Again (MANFRED MANN)
Hello There (CHEAP TRICK)
Surrender (CHEAP TRICK)
The Flame (CHEAP TRICK)
My Bad (MOTHERS FINEST)
Baby Love (MOTHERS FINEST)
–
Childs Anthem (Orchester)
Stairway To Heaven
Love Walked In (THUNDER)
Dirty Love (THUDER)
For You (MANFRED MANN)
Mighty Quinn (MANFRED MANN)
I Want You To Want Me (CHEAP TRICK)
Dream Police (CHEAP TRICK)
–
Hello Hooray (Orchester)
No More Mister Nice Guy (ALICE COOPER)
Under My Wheels (ALICE COOPER)
Bed Of Nails (ALICE COOPER)
Man Behind The Mask (ALICE COOPER)
Only Woman Bleed (ALICE COOPER)
Poison (ALICE COOPER)
Schools Out (ALICE COOPER)
Das Rock Meets Classic war wieder ein wirklich schönes Erlebnis und zeigte einmal mehr, was so manch älterer Herr noch auf den Bühnen zu leisten vermag. Trotz ein paar technischen Schwierigkeiten ein absolut gelungener Abend.