Alle Lebenswünsche erfüllt

Wer ein Faible für Pagan/Viking Metal hat, der ist sicher schon über HEATHEN FORAY gestolpert. Die Jungs aus der Steiermark standen stets für mitreißende Gigs und auch für viel Fan-Nähe, wodurch sich auch zwischen der Band und mir eine gute Freundschaft entwickelte. Kürzlich erschien die neue Platte „Weltenwandel“, und so nutzten wir die Gelegenheit, ein paar Fragen rund um das neue Album, die Veränderungen in der Band, und Weiteres zu stellen, die uns von Vocalist Robert Schroll ausführlich beantwortet wurden.


Wir haben uns mit Schicksal, Unabänderlichkeit und Verpflichtungen beschäftigtRobert


Hallo! Ich kenne euch ja nun schon einige Jahre, und freue mich sehr über die Gelegenheit, euch ein paar Fragen zu stellen.

Ein paar Jahre sind es, ja. Ich kann mich noch gut daran erinnern als wir uns beim Waldeshall Festival kennen gelernt haben. Ich glaub es war 2010 oder schon früher? Eine wilde Zeit auf jeden Fall! 🙂

Es war ja jetzt ein paar Jahre kaum etwas von euch zu hören! Was ist seit meinem letzten Interview mit euch, anlässlich des Releases von „Into Battle“, alles passiert?

Die größte Neuerung ist sicherlich, dass Jürgen Brüder wieder mit an Bord ist. Als Gründer von HEATHEN FORAY hat er das Steuerrad wieder an sich gerissen, und das tut uns richtig gut. Jürgen hat die fantastische Eigenschaft uns richtungsweisend zu motivieren. Ohne ihn ist zwar die Motivation in der Band da, aber an der Durchführung scheitert es da ein wenig.
So konnten wir das Konzept für unsere neue Platte „Weltenwandel“ entwickeln, verfeinern und umsetzen.

HEATHEN FORAY - Robert Schroll

Was hat euch bewogen, nun doch wieder ein Album herauszubringen und wieder Gigs zu spielen?

Der Spaß an der Freude. Wir schreiben Musik und wir lieben es. Es ist für uns selbstverständlich, diese Musik auch für andere zugänglich zu machen. Ich liebe es auf der Bühne zu stehen und ich will das nicht vermissen.

Die Platte heißt „Weltenwandel“! Ist der Titel allgemein zu verstehen oder bezieht er sich auch auf euch selbst?

Der Name ist dem Konzept dahinter geschuldet. Wir haben uns mit Schicksal, Unabänderlichkeit und Verpflichtungen beschäftigt, und uns unter anderem die Frage gestellt, ob und wie es möglich ist, anscheinend unveränderliche Dinge zu verändern, und dadurch einen echten Wandel hervor zu rufen.

Wie läuft das Songwriting bei euch ab – einer alleine oder Teamwork?
Wie lange habt ihr daran gearbeitet?

Wir schreiben durchaus im Team. Jürgen und Alex schreiben an der Musik und sprechen sich dabei gut ab. Puma verfeinert die Drums und Max tut seinen Teil am Bass dazu. Normalerweise bin ich dann im Anschluss für die Texte zuständig. Manchmal komm ich schon vorher mit einer textlichen Idee, und manchmal geben die Anderen ihren Senf zu den Texten dazu. Es gibt natürlich auch Ausnahmen. Bei „Monolith“ zum Beispiel hat sich Jürgen mit mir zusammengesetzt, und wir haben den Text komplett gemeinsam in einer Nacht und Nebel-Aktion verfasst.

Gibt es eine besondere Geschichte zu dem Album?

Mit diesem Album habe, zumindest ich mir, gleich mehrere Lebenswünsche erfüllt. Wir haben eine Schallplatte herausgebracht. Das wollte ich schon immer. Außerdem haben wir gleich mehrere Musikvideos veröffentlicht. Das war schon einiges an Arbeit, die sich aber sehr bezahlt gemacht hat. Nicht nur dass die Ergebnisse sehr zufriedenstellend ausfielen. Die Arbeit an den Videos war einfach eine grandiose Erfahrung. Ich konnte dabei so viele Erinnerungen sammeln.

Dieses Album hat nur deutsche Texte – früher hattet ihr einen Mix aus Deutsch und Englisch bei euren Songs. Weshalb habt ihr euch für diesen Weg entschieden?

Ich schreibe viel lieber auf Deutsch. Ich glaub auch, dass ich mich so besser ausdrücken kann. Außerdem kann ich in meiner Muttersprache mehr Gefühl in mein Geschrei legen.

Die meisten Songs sind mehr oder weniger melancholisch! Welche Gefühle wollt ihr damit in euren Hörern erzeugen?

Die Themen der Songs sind sicherlich nicht die Einfachsten. Recht schwer zu verdauen, wenn man in dem Denken gefangen ist, sein Schicksal nicht ändern zu können. Da ziehen die dunkeln Wolken der Melancholie ganz automatisch vor die Sonne.

Gibt es sonst noch etwas, das du mir über dieses Album erzählen willst?

Hm… Im Zusammenhang mit „Weltenwandel“ werden wir noch eine kleine Überraschung veröffentlichen. Da müssen wir aber noch ein wenig daran arbeiten. Wahrscheinlich können wir das erst im Spätsommer fertig stellen. Man darf gespannt sein. Ich bin es zumindest.

Ihr habt ja auch im Ausland viele Fans! Ist nach dem Release eine größere Tour geplant?

Corona hat uns da nicht unbedingt in die Karten gespielt. Eigentlich sehr ärgerlich. Wir hatten einige sehr feine Konzerte geplant. Wir hätten viele grandiose Fans, alte Bekannte und Freunde wiedergetroffen, die wir schon lange nicht mehr gesehen haben, und hätten unsere Musik endlich wieder einem großen Publikum darbieten können. Aber, naja… Durch den Virus haben wir mehr Zeit für Ruhe, Familie und kreatives Neuaufladen.

In welchem Land – abgesehen von Österreich – habt ihr das Gefühl, am meisten geschätzt zu werden, bzw. reagieren die Leute am meisten auf eure Musik?

Das ist recht international. Deutschland steht natürlich ganz weit oben. Aber auch in Amerika, Schweden, Brasilien, Schweiz, Japan und China haben wir Fans, mit denen wir in Kontakt stehen. Das ist wunderbar und immer wieder eine Bestätigung für unser Schaffen.

Gibt es einen besonderen Ort oder ein Event, wo ihr gerne einmal spielen möchtet?

Die Konzerte machen sich großteils durch die Fans aus. Da ist der Ort recht nebensächlich. Auf einem Kreuzfahrtschiff zu spielen könnte aber durchaus sehr erfrischend sein.

Zum Abschluss bitte ich euch noch um ein paar Worte an eure Fans!

Danke. Danke, dass ihr uns nach fünf Jahren Trockenperiode noch nicht vergessen habt, und uns weiterhin so bemerkenswert unterstützt!

Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen und ich wünsche euch viel Erfolg!

Danke dir! Hoffentlich sehen wir uns bald wieder!

 


www.heathenforay.com

 

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