Mit „Grief, Roses & Gasoline“ heißt es, wagen die Schweizer einen Neustart – kann ich nicht wirklich beurteilen, da ich das Schaffen von vorher leider nicht kenne. Das Teil klingt firsch und ungebändigt – Joah, das kann ich über weite Teile unterschreiben. Und soll wirken wie ein Debüt – Jain. HATHORS aus Winterthur mögen vielleicht eine Energie von Mittzwanzigern ausstrahlen, zeigen auf dem Material ihres vierten Werkes aber schon, dass sie bereits fast 20 Jahre unterwegs sind und auch wenn das paradox klingen mag, die Jungs vermischen hier jugendlichen Elan mit anständiger Erfahrung und Gefühl. Doch wie klingt das nun?
Auf jedenfall rocken die Herren schon mal ganz gut, doch irgendwie schwingt immer dieses ominöse „Post“ mit und so wird es gerne mal melancholisch, irgendwo mag man auch das Wort „Retro“ ob des ruppigen Sounds anbringen und so richtig will man das ganze sowieso nicht schubladisieren. Außerdem herrschen hier auch gerne mal Gegensätze. Wo „Where Were You“ hemmungslos und frei von der Leber wegrockt, da holt einen „It Takes Forever“ mit Grunge-Tönen und viel Melancholie zurück auf den Boden der harten Welt. „Sleepwalker“ klingt dann nach kurzem Akustik-Intro wieder befreiter und positiver und dann bricht es Post-punkig aus Sänger Marc Bouffe, der kurz nach seinen kratzigen Ausrastern gleich wieder gemütlich „duduudiduu“ trällert, heraus.
HATHORS sind wirklich hungrig, das hört man dem Trio in jeder Sekunde an und zudem spürt man auch durch und durch, dass die Songs vor allem für die Bühne (oder aktuell dem Live-Stream aus der Garage) geschrieben und aufgenommen sind. Also laut aufdrehen, Sau rauslassen, aber gleichzeitig auch mal die Welt vergessen und in die Mucke von „Grief, Roses & Gasoline“ eintauchen!
Tracklist „Grief, Roses & Gasoline“:
1. Where Were You
2. It Takes Forever
3. Sleepwalker
4. Disaster
5. Rock This Town
6. The Valley
7. Give It Away (For Her)
8. The Less You Know (The Better)
9. Loose Ends
10. Revolver
11. Apathy
Gesamtspielzeit: 53:37