Das Reich der Geister

Seit fünf Jahren gibt es die Band CANDLES AND WRAITHS, und die drei Wiener Musiker hinter diesem Namen stehen für besonders düstere Klänge. Kürzlich erschien das Debüt-Album des Trios, und so nutzten wir die Gelegenheit, um für euch einige Fragen rund um die Platte, die Faszination der Vergangenheit, sowie über den besonderen Reiz der Düsternis zu stellen…


 


Hallo! Ich hab mir gerade euer Album „Candelabia“ durchgehört, und freue mich sehr über die Möglichkeit, euch ein paar Fragen zu stellen.
Zuerst möchte ich euch bitten, euch ein bisschen vorzustellen, und zu erzählen, wie euer Bandname entstanden ist?

Wir, also Hannes, Prabhin und Jürgen sind drei Künstler die im Schein der Kerzen geistreiche Lieder über das Reich der Geister schreiben. So liegt auch unser Name CANDLES AND WRAITHS nicht fern. Er ist eingängig, markant und das Silbenspiel ist sehr ähnlich zu CRADLE OF FILTH, einer Gruppe, welche wir sehr bewundern und die großen Einfluss auf unseren Stil hat.

Wie habt ihr damals zusammengefunden und wann fiel die Entscheidung, sich auf schaurige Klänge zu verlegen?

Wir drei kennen uns schon seit vielen Jahren, da ja schon das Terrasound Label sich mit uns herumplagen musste, wenngleich auch in verschieden Gruppen. Zum Zeitpunkt der Gründung standen die anderen Bandprojekte nahezu still, also beschlossen wir, ohne groß zu wissen was daraus werden würde, gemeinsam zu Musizieren. Und da der Extrem-Metal eine gemeinsame, große Leidenschaft ist, war auch unser Stil vorgegeben.
Der Gedanke war es ein Machwerk zu formen, um gemeinsam gefeierten Helden wie zum Beispiel CRADLE OF FILTH, CARACH ANGREN oder THE BLACK DAHLIA MURDER zu fröhnen.

Vom Stil her erinnert ihr mich ein bisschen an CARACH ANGREN! Stören euch solche Vergleiche oder findet ihr das positiv?

Vielen Dank für das Kompliment! Wir sind voll des Stolzes! Jürgen ist bei jedem Konzert von ihnen dabei und seine Brust schwillt bei diesem Vergleich. Sie und ähnliche Bands haben dieses Genre mitgeprägt und vielleicht vermögen auch wir unseren Beitrag dazu zu leisten.

CANDLES AND WRAITHS - Im Interview

Beim Zuhören fühlt man sich um Jahrzehnte zurückversetzt – in die Zeit, als die Bilder noch nicht bunt waren! Mögt ihr die alten Schwarz/Weiß-Horrorfilme?

Oh ja! „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ aus dem Jahr 1922 ist als Klassiker unsterblich. Diese Art von Filmen ist eine fabelhafte Quelle für Inspiration. Die Frage an sich ist sehr schmeichelhaft da sie uns zeigt, dass genau diese beabsichtigten Bilder im Kopf des Hörers erzeugt werden.

Hattet ihr immer schon ein Faible für die Vergangenheit?

Die Vergangenheit, besonders die Zeit um das 19. Jahrhundert, befinden wir als inspirierende Quelle für spannende Verse und mitreißende Melodien. Eine noch junge, aufstrebende Wissenschaft, die sich anschickt, die noch vielen Mysterien dieser Zeit zu enthüllen. Eine Dekadenz, welche unglaubliche Kunstwerke ermöglicht. Zudem ist das Flair unübertroffen.

Nun zu eurem Album „Candelabia“! Gibt es dazu eine besondere Geschichte?

Das Album ist ein Sammelsurium von düsteren Geschichten und dafür wurde natürlich ein klingender Name gebraucht. So hatte Prabhin den folgenden Einfall: Eine Seance, bei der einiges fehl geht und eine Kreatur beschworen wird, welche nicht in diese Welt gehört. Diese Präsenz erhielt von uns den Namen „Candelabia“. Es steht dabei jedem frei sich an eventuell eingebauten Wortspielen zu amüsieren.

Auf dem Artwork erscheint eine Art Geist inmitten eines Kreises von Männern. Glaubt ihr an Übersinnliches?

Wir wollen betonen, dass am Seance-Tisch im Artwork auch Frauen sitzen! Wie langweilig wäre es denn, wenn wir bereits alles verstanden und erklärt hätten? Wenn es nur das gibt, was wir mit unseren begrenzten fünf Sinnen erfassen können?

Wenn bereits alles durchleuchtet und erläutert wäre, gäbe es keine spannenden Rätsel mehr zu lösen. Das schreit doch nach dem Bedürfnis nach dem Unerklärlichen, Unfassbaren, dem Übersinnlichen. Sowas lässt sich gut im Rahmen von Musik verarbeiten. Für die Figuren, in unseren Texten, ist das Übernatürliche mehr als real, da ist es gar nicht so wichtig, dass wir selbst daran glauben.

Wie lange habt ihr daran gearbeitet, und wie lief das Songwriting bei euch ab?

Wir haben drei lange Jahre daran gearbeitet und wirklich viel Zeit, Mühe, Geld und Leidenschaft in dieses Sammelwerk gesteckt. Üblicherweise entsteht im Rechenknecht zuerst das komplette Instrumentalgerippe. Jürgen und Hannes komponieren dabei alle Instrumente und das Orchester.
Danach fertigt Prabhin eine, zur Stimmung passende, Geschichte in Versform.

Hernach wird eine Vorproduktion angefertigt bei der alle Elemente noch einmal genau unter die Lupe genommen werden. (Mit einer Lupe hört es sich besser). Wenn dies geschehen ist folgen intensive Diskussionen über Aufbau und Struktur. So man sich zerworfen und wieder versöhnt hat werden alle Kanten des Liedes glattgebügelt, letzte atmosphärische Anpassungen vorgenommen, sowie die Instrumente eingespielt. Ist dies vollbracht wird das Machwerk ins Tonstudio gebracht, auf das sich der Techniker weiter damit rumärgere.

Ihr verbindet harte mit melodischen Parts – was wollt ihr mit diesen Gegensätzen erreichen?

Zuckerbrot und Peitsche!
Pure, klangliche Dominanz und Ekstase!
Musik klingt am besten, wenn sie spannend ist und wenn sie traurig ist, klingt sie am Schönsten.

Wie sieht es eigentlich mit Live-Gigs aus? Wird man euch auch einmal auf der Bühne erleben?

Das Unterfangen war von Anfang an als Studioprojekt geplant. Zur Zeit gibt es keine Pläne das Ganze auf einer Bühne darzubieten. Aber wer kann schon in die Zukunft sehen?

Gab es in der Vergangenheit bereits Auftritte?

Nein, bisher gab es keine Auftritte mit dieser Gruppe. Dafür haben wir allerdings viele Darbietungen mit unseren anderen Bands, wie HORNS OF HATTIN, OBSIDIAN CHAMBER (Hannes und Jürgen) oder auch RIVERSIDE CROW (Prabhin) absolviert.

Welche Pläne habt ihr für die Zukunft?

Wir arbeiten bereits an einem interessanten Konzept für weitere Veröffentlichungen. Neue Lieder sind schon komponiert und eingespielt doch Näheres können wir dazu noch nicht verraten. Der Teufel ist noch nicht ganz an die Wand gemalt…

Und zum Abschluss noch ein paar Worte an unsere Leser?

Vielen Dank für euer Interesse und dass ihr euch Zeit genommen habt dieses Interview zu lesen! Kauft unser Album „Candelabia“! Mehr Unerhörtes folgt bald!

Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen und viel Erfolg mit dem neuen Album!

 


www.facebook.com/candlesandwraithsofficial

 

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