„Der Name ALCATRAZZ ist ein Markenname. Die Leute wissen, wofür ALCATRAZZ steht, und auf diesem Album bekommen sie die ursprünglichen Ideen von ALCATRAZZ, aber auf ein moderne Art und Weise mit frischer Inspiration.“
Große Worte vom großen alten Meister Graham Bonnet! Der mittlerweile über 79jährige Sänger der großen Bekanntheitsgrad mit der Gruppe RAINBOW und in letzter Zeit mit MICHAEL SCHENKER FEST erlang. ALCATRAZZ war nicht nur seine erste Band, die damals für noch unbekannten Gitarristen wie YNGWIE MALMSTEEN oder STEVE VAI gewaltiges Sprungbrett bedeutete, sondern diese Band hinterließ mit nur dreo Alben (das letzte erschien 1986!!) einen bleibenden Eindruck.
Nach 40 Jahren im Musikbusiness erscheint jetzt mit „Born Innocent“ das erst vierte Album von ALCATRAZZ. Um den Flair der alten Zeiten so gut wie möglich wieder auf Langrille zu ermöglichen sind natürlich die ehemaligen Mitbegründer JIMMY WALDO und GARY SHEA mit von der Partie. JOE Stump reiht sich als weiterer Name in der Riege der ALCATRAZZ Gitarristen ein. Um dem Ganzen noch die richtige Würze zu geben, hat Bonnet eine Schar an Gastmusikern rund um sich versammelt. So ist beim Opener und Titeltrack kein geringerer als Chris Impelliteri zu hören, der auch gleich den Song selbst komponierte. Ähnlich verhält es sich beim Song „Finn McCool“ der aus der Feder vom japanischen Gitarren-Maestro Nozomu Wakai stammt und der natürlich von ihm höchstpersönlich eingespielt wurde. RIOT V-Bassist Don Van Stavern bedient die 4 Saiten bei sechs von den 13 Tracks und ANNIHILATOR’s Jeff Waters ist mit einem für ihn typisches Solo auf „Paper Flags„ zu hören. Der in diesem Jahr verstorbene BOB KULICK brilliert ein letztes Mal auf „I Am The King“. Und auch STEVE VAI gab sich die Ehre und verewigte sich mit „Dirty Like The City“ auf „Born Innocent“. Einzig und allein YINGWIE MALMSTEEN glänzt mit Abwesenheit, aber Angesichts der Top-Musiker die sich hier vereint haben, geht der alte Griffbrettwixxer keine Sekunde ab.
Der eine oder andere könnte jetzt der Meinung sein, dass zu viele Köche den Brei verderben, aber Graham Bonnet hat es hinbekommen, dass „Born Innocent“ klingt, als wäre es nur zwei Jahre nach „Dangerous Games“ erschienen. Mag auch an der etwas am nicht so perfekten Sound der Produktion liegen, aber auch der macht es aus, dass man sich beim Hören in die 80er versetzt fühlt (vorausgesetzt man hat die Zeit selbst miterlebt).
Zwei kleine Wehrmutstropfen hat das Album auch. Einerseits ist es der letzte schwülstige Song „For Tony“ der mit Posaunen, Alphörnern und was weiß noch alles, unterlegt ist und andererseits ist es halt auch das Organ von Graham Bonnet. Von den einen geliebt, von anderen zwar nicht gerade gehasst, aber auch mir geht es so, dass ich nach einiger Zeit die Schnauze bzw. die Ohren voll habe von seinem Gesang. War aber damals wie heute schon so und darum gibt’s auch eine acht!
Tracklist „Born Innocent“:
1. Born Innocent
2. Polar Bear
3. Finn Mccool
4. We Still Remember
5. London 1666
6. Dirty Like The City
7. I Am The King
8. Something That I Am Missing
9. Paper Flags
10. The Wound Is Open
11. Body Beautiful
12. Warth Lane
13. For Tony
Gesamtspielzeit: 58:05
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