Ehrlich gesagt habe ich vor ich die Anfrage für ein Review von der Band MAD MAX noch nie etwas gehört. Ich brachte den Namen eher mit dem 80er Actionfilmreihe in Verbindung. Nach kurzer Recherche musste ich feststellen, dass es diese Band seit fast 40 Jahren gibt und „Stormchild Rising“ bereits das 15. Studioalbum ist. Meine Schlussfolgerung war dementsprechend: entweder muss diese Band so sauschlecht sein, dass es eine Freude ist sie in der Luft zu zerreißen oder es gibt auch heutzutage noch etwas zu entdecken für mich, womöglich handelt es sich ja um ein besonderes Juwel.
Gleich vorweg, MAD MAX liegen irgendwo zwischen den beiden angenommenen Möglichkeiten. Sie sind weit weg von grottenschlecht, aber es fehlt mir auch das gewisse Etwas um sie als unentdecktes Juwel zu feiern. Mit „Hurricaned“ geht es schon locker flockig und riffig ins Geschehen und beim ersten Song wird Sänger Michael Voss (der unter anderem auch bei WOLFPAKK und SILVER seine Stimmbänder arbeiten lässt) von Ronnie Romero stimmlich unterstützt. Hat er eigentlich nicht nötig, aber auf der gemeinsamen Tour mit CORELEONI entstand eine Freundschaft mit dem Sänger der auch die neue Stimme von RAINBOW ist. Mit dem ersten Song wollen sie nicht nur einen kritischen Akzent gegenüber der momentan herrschenden Infoflut setzten, sondern nach eigener Aussage eine kleine Ehrenbezeugung gegenüber RAINBOW setzen. „Talk To The Moon“ ist ein typischer 80er Rocksong im Stil von DOKKEN & Co.
Abwechslung wird aber groß geschrieben auf diesem Album und so gibt es neben AOR-lastigen Tracks wie „Eyes Of Love“ auch Bluesiges zu hören. Bei „The Blues Ain’t No Stranger“ ist dieser nicht nur im Titel sondern auch im Song vorhanden, darüber hinaus spielte das gefühlvolle Solo STRYPER’S Oz Fox ein. Diese Konstellation ergab sich scheinbar daraus, dass MAD MAX ab dem Jahre 2005 sich als christliche Rockband verdingte. 2012 erfolgte dann wieder die Umkehr zum „dreckigen und bösen Rockimage“. Der Song „Ladies & Gentlemen“ ist in zweifacher Version auf dem Album vorhanden. Einmal als englische OF und einmal mit deutschen Texten und der Mithilfe von Kinderlied-Star Detlev Jöcker und Schülern einer nordrhein-westfälischen Musikschule. Eine Coverversion gibt es auch und zwar ROUGH CUTT’S „Take Her“. Hier wird Herr Voss von keinem Geringeren unterstützt als von Paul Shortino himself!
Trotz der Abwechslung und den überdurchschnittlich guten Songs, will der Funke nicht so richtig rüber springen bei mir. Keine Ahnung an was es liegt. Aber jeder, der auf abwechslungsreichen Hardrock im Stile der 80er steht, sollte sich MAD MAX reinziehen. Einen Fehlgriff wird er dabei sicherlich nicht machen.
Tracklist „Stormchild Rising“:
c1. Hurricaned
2. Talk To The Moon
3. Eye Of Love
4. Ladies And Gentlemen
5. Mindhunter
6. Rain Rain
7. Gemini
8. Kingdom Fall
9. The Blues Ain‘t No Stranger
10. Take Her
11. Busted
12. Ladies And Gentleman (Single Edit)
Gesamtspielzeit: 50:27
Band-Links: