Zwei Jahre nach „Here It Comes“ legen GARAGEDAYS mit „Something Black“ nach. Das vierte Album der Tiroler knüpft dann auch nahtlos an den Vorgänger an und kann mühelos dessen Qualitätslevel halten. Das von Andy LaRocque produzierte Album bietet erneut gut gemachten Heavy Metal, der gelegentlich mal in Richtung Thrash schielt, aber auch langsamere Passagen beinhaltet. Daher ist es auch nicht allzu verwunderlich, dass dem Hörer gelegentlich große Namen des Genres in den Sinn kommen. Wie schon im Infosheet zu lesen: `Für Fans von METALLICA, ACCEPT und MOTÖRHEAD`.
Und so geht es dann auch gleich ziemlich flott mit „Back In Line“ los. Einer der Songs der etwas mit Thrash liebäugelt. Schön flott, haufenweise geniale Riffs und ein Gesang der in Ansätzen etwas an James Hetfield erinnert. Um ganz ehrlich zu sein, METALLICA wären froh heute noch solche Songs schreiben zu können. Bei Songs wie „Something Black“, „I Be There (For You)“ oder auch „The Walking Dead“ tendiert der Gesang eher in Richtung Udo Dierkschneider, ohne den deutschen Altmeister jedoch zu kopieren. Marko Kern hat einfach auch dieses bestimmte Etwas in der Stimme.
Die langsameren Songs präsentieren sich sehr spannend und abwechslungsreich. Mal schleppend, mal stampfend und groovig und allesamt sehr intensiv und eingängig. Hier kommt auch ab und an ein leichter MOTÖRHEAD Einschlag zur Geltung, allerdings weniger vom Songwriting her. Für mich liegt das mehr daran, dass sie alle einen gewissen hintergründigen Rock’n’Roll Vibe besitzen. Auch nach mehreren Durchläufen lassen sich immer neue Feinheiten entdecken, speziell im Gitarrenbereich. Der Gesang weiß auch hier zu überzeugen und verleiht den Songs den nötigen Druck, allen voran dem grenzgenialen „The Calling“, das auch gut auf eines der letzten MOTÖRHEAD Alben gepasst hätte, oder auch das groovige „And Again“.
Mit „My Own Way“ gibts dann auch noch eine Ballade, die zwischendurch für eine kurze Ruhepause sorgt. Leicht melancholisch angehaucht braucht sie ein oder zwei Durchläufe, kann dann aber trotzdem überzeugen.
Komplett aus dem Rahmen fällt dann „To My Soul“. Anfänglich wirkt der Song wie ein Fremdkörper, steigert sich aber von Durchlauf zu Durchlauf. Der balladeske Beginn geht in einen sehr agressiv rockenden Mittelteil über, um am Ende wieder zu einer Ballade zu werden. Muss man öfter hören, gehört aber für mich zu den stärksten Songs des Albums. Hier zeigt Marko Kern erneut, dass er in allen Stimmlagen zu überzeugen weiß.
„Something Black“ ist ein wirklich gut gemachtes, abwechslungsreiches Album geworden, das jeden Fan der genannten Bands überzeugen sollte, aber auch diejenigen die auf guten Metal stehen.
Tracklist „Something Black“:
1. Back In Line
2. Something Black
3. And Again
4. I Be There (For You)
5. Out Of Control
6. My Own Way
7. The Calling
8. To My Soul
9. New Home
10. Walking Dead
Gesamtspielzeit: 43:15
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