MORS PRINCIPIUM EST - Seven
MORS PRINCIPIUM EST
Seven
(Melodic Death Metal)

 


Label: AFM Records
Format: (LP)

Release: 2020


Für das siebte Werk mit dem schlichten Titel „Seven“ haben sich MORS PRINCIPIUM EST auf nurmehr Ur-Sänger Ville Viljanen und den 2001 dazugestoßenen Gitarristen Andy Gillion runtergeschrumpft. Die restlichen Instrumente wurden daher mit Session-Musikern eingespielt.

Nach wie vor bedienen die Finnen den nordischen Melodic Death Metal im Fahrwasser von Truppen wie CHILDREN OF BODOM, INSOMNIUM, NORTHER oder auch WINTERSUN. Den Bekanntheitsgrad der Landskollegen konnten die Jungs aber irgendwie nie erreichen. „Seven“ mag nun einen schlichten Titel haben, doch MPE versuchen auf dem Album, wie stets, Bekanntes mit Neuem zu verbinden. Die genannten Bands und der nordische Grundsound sind geblieben, die Songs oft furios, roh und brutal, doch die beiden Herren haben offenbar auch ein Faible für modernere Elemente und weben diese auf interessante Weise immer wieder ein. Mit „A Day For Redemption“ starten die Herren mit spannenden Streichern und Klavier, gehen aber schnell in die Vollen und versprühen kühlen Melodic Death, der zwar vorrangig rifforientiert erscheint, aber auch genügend Keys mitbringt. Neben speedigen Attacken sticht aber auch die Gitarrenakrobatik positiv hervor. Was nicht ganz überzeugen kann, ist die etwas hölzerne Stimme von Ville, die an die genannten Genregrößen einfach nicht heranreichen will, aber das mag auch Geschmackssache sein.

Im etwas mehr beladenen „Lost In A Starless Aeon“ fällt das auch gar nicht mehr so auf, da der Fronter ob der flirrenden Gitarren und opulenten Keys eh weiter in den Hintergrund rückt. So ballern sich die Finnen durch gelungene, nordischen Melod-Death Tracks, die vorrangig irgendwo zwischen den genannten Truppen agieren. Dazu gesellen sich aber eben auch ein paar Experimente, wie das abgefahrene „March To War“, das durchaus für Partystimmung sorgt und mit einem aus der Klassik inspirierten Intro überrascht. Aber auch das Highspeed-Geschoss „Master Of The Dead“ geht schon weit über klassischen Death Metal hinaus und lässt einen Drumcomputer oder zumindest diverse Effekte vermuten. Ein fette Ladung Synthies und Keyboardteppiche gibt es auch bei „The Everlong Night“. Zum Schluss gibt es mit dem etwas länger geratenen „My Home, Grave“ noch eine abwechslungsreiche und theatralische Hymne, die zeigt, was die beiden Herren drauf haben und dass man sich vor den Genregrößen aus den eigenen Landen absolut nicht verstecken muss.

MORS PRINCIPIUM EST hätten es sich einfach machen können und einfach bei den Kollegen die besten Elemente heraussuchen, denn technisch und qualitativ hätten die beiden Herren das auf jeden Fall drauf, doch sie gehen einen Schritt weiter und trauen sich über eine Weiterentwicklung drüber. Der Gesang mag nicht immer und jeden gefallen und manch Experimente wird auch nicht jedermanns Geschmack treffen. Doch MPE verdienen auf jeden Fall die Aufmerksamkeit der Genrefans und liefern mit „Seven“ ein überaus ambitioniertes und starkes Werk ab.

 

 


Tracklist „Seven“:
1. A Day For Redemption
2. Lost In A Starless Aeon
3. In Frozen Fields
4. March To War
5. Rebirth
6. Reverence
7. Master Of The Dead
8. The Everlong Night
9. At The Shores Of Silver Sand
10. My Home, My Grave
Gesamtspielzeit: 50:05


www.morsprincipiumest.com

 

REVIEW-VORLAGE [BANDNAME - Albumtitel]
MORS PRINCIPIUM EST – Seven
7
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