Musiker aus mehreren Nationen, darunter Italien und Kolumbien, schlossen sich zur Depressive Black Metal Band LIFELESS zusammen. Vor sechs Jahren erschien das Debüt-Album und nun können wir mit „Anhedonia“ endlich den Nachfolger probehören.
Klangvolles Gitarrenspiel und traurig wirkende, gesprochene Vocals bestimmen das Geschehen beim Opener, und auch beim nachfolgenden „Ashes Of Hopes And Dreams“ bekommt man zuerst solche Töne zu hören, jedoch wird die Musik zusehends druckvoller, bleibt aber sehr melodisch, und dazu erklingt verzweifeltes Screaming, das einem Schauer den Rücken hinunterjagt. Langsamer, aber auch hämmernder geht es bei „Trapped In The Void“ zur Sache, doch auch hier gibt es melodische Parts, bei denen man dem Hörer ein bisschen Erholung gönnt. „Giving Up Everything“ ist deutlich rhythmischer, und enthält als Gegenpol zum herausfordernden Screaming auch kurzzeitig dezenten soften Gesang, der ein sehr mystisches Flair erzeugt.
Der mehr als viertelstündige Titeltrack „Anhedonia“, kommt am Beginn sehr einschmeichelnd daher, nimmt dann aber doch an Fahrt auf, und ist als Anspieltipp perfekt geeignet, da darin alle Facetten des musikalischen Schaffens der Band enthalten sind. Darauf folgt ein härterer Track, aber bei „Time To Go Away from You“ verlegt man sich erneut auf die langsamere Spielweise, mit einem Mix aus tiefen Growls, hohen Screams und dezenten cleanen Vocals. Diese bestimmen auch den in musikalischer Hinsicht zurückhaltenden Abschlusstrack „Something Inside Me Dies“, und drücken so viel Trauer aus, wie man bei so einem Songtitel erwarten würde.
Dieses Album glänzt mit traumhaftem Gitarrenspiel, das in musikalischer Hinsicht das tragende Element ist, und für viele akustische Highlights sorgt. Dem gegenüber steht intensives Screaming, das manchmal etwas in den Gehörgängen schmerzt, und so sollte man unbedingt einmal in die Platte hineinhören, bevor man sich zum Kauf entschließt. Ansonsten verstehen es LIFELESS, eine sehr dichte Atmosphäre zu erschaffen, die einen vollkommen einhüllt, und vielleicht ist es ja in Zeiten wie diesen gar nicht so verkehrt, seinen Frust einmal ordentlich hinauszubrüllen.
Tracklist „Anhedonia“:
1. Emp-Ti-Ness
2. Ashes Of Hopes And Dreams
3. Trapped In The Void
4. Giving Up Everything
5. Anhedonia
6. Half-Hearted
7. Time To Go Away from You
8. Something Inside Me Dies
Gesamtspielzeit: 71:06
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