To The Power Of Eight
(A Capella Metal | Power Metal)
Label: Napalm Records
Format: (LP)
Release: 04.06.2021
„To The Power Of Eight“ – Die Macht der Acht. Diesen Titel haben die A-Capella Veteranen von VAN CANTO wohl nicht zufällig gewählt. Nicht nur, dass es sich hier um das achte Werk des Ausnahmenband handelt, mit dem Gastbeitrag von Ex-Sänger Sly, haben wir hier ebenfalls acht Stimmakrobaten (ja, Drummer Bastian Emig kann ja bekanntlich auch singen), am Start.
Schon länger ist klar, dass sich diese Truppe mit dem eigenwilligen Stil und dem kompletten Verzicht auf Instrumente, außer den Drums, mühelos über Wasser halten kann. Aber auch für das neueste Werk gilt die Faustregel: wer bisher nichts mit der Band anfangen konnte, wird es auch jetzt nicht.
Das macht aber nichts, denn Fans bekommen wieder die Vollbedienung. Die besteht zum einen wieder aus abwechslungsreichen und kraftvollen Kompositionen der Stimmakrobaten und dazu gehören Power Metal-Kracher, Mitsing-Hymnen sowie balladeseke Kost mit viel Gefühl. Überraschen können VAN CANTO dabei zwar nicht mehr so wie früher, doch mit ein paar kleinen Anpassungen, Experimenten und viel Spielfreude machen die Deutschen das mühelos wieder wett und beweisen muss man hier sowieso keinem mehr etwas. Zuletzt hatte man ja mit dem etwas zu gezwungenen Konzeptalbum „Voices Of Fire“ und „Trust In Rust“ etwas an Elan verloren, das kann „To The Power Of Eight“ aber nun mühelos wieder einholen. Die Eigenkompositionen lassen somit keine Wünsche offen.
Bei den obligatorischen Cover-Songs verhält sich das aber etwas anders. Klar, das ist wie immer Geschmackssache, aber da fand ich VAN CANTO schon mutiger und kreativer. Gut, dass man sich mit AMON AMARTH’s „Raise Your Horn“ zum ersten mal an ein Death Metal Stück wagt, ist ihnen hoch anzurechnen, nur klingt der Gesang von Hagen Hirschmann eher nach GRAVE DIGGER denn nach Johan Hegg und die gesungenn Gitarren im direkten Vergleich etwas dünn. AC/DC geht immer, heißt es ja, und „Thunderstruck“ ist super umgesetzt, aber auf gleich zwei Alben in Folge? Bei „Run To The Hills“ hingt man auch gesanglich wieder etwas nach. Auch wenn sich Inga Scharf reichlich mühe gibt, aber einen Bruce Dickinson in Stimmvolumen zu toppen ist auch heute noch fast unmöglich. Dafür darf ich aber QUEEN’s „I Want It All“ uneingeschränkt empfehlen.
Aber mal ehrlich; haben VAN CANTO die Cover überhaupt noch nötig? Hört man das intensive „Faith Focus Finish“, das flotte „From The End“ oder das rockige „Hardrock Padlock“, kennt man die Antwort schon. Darum abwechselnd Eigenkompositions-Album und Cover-EP als Releases, würde mir persönlich für die Zukunft besser gefallen.
Tracklist „To The Power Of Eight“:
1. To the Power Of Eight
2. Dead By The Night
3. Faith Focus Finish
4. Falling Down
5. Heads Up High
6. Raise Your Horns (AMON AMARTH)
7. Turn Back Time
8. Run To The Hills (IRON MAIDEN)
9. Hardrock Padlock
10.Thunderstruck (AC/DC)
11.From The End
12.I Want It All (QUEEN)
Gesamtspielzeit: 48:20
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