HEAVEN & EARTH gehören mit Sicherheit zu den unterbewertetsten und gleichzeitig talentiertesten Bands auf der Erdkugel. Man findet kaum etwas über sie, nicht auf Wikipedia, noch im allwissenden Enceclopedia Metallum. Es gibt zwar eine offizielle Seite von der Band und auch auf Facebook sind sie zu finden, aber wirklich etwas, speziell über ihre bisherigen Veröffentlichungen, gibt es nicht zu finden. Für mich (und wahrscheinlich für viele andere auch) war die 20013 erschienen „Dig“ ihr Debut, mit der sie in der klassischen Hardrock-Welt jede Menge Staub aufwirbelten. „Hard To Kill (2017) war zwar nicht minder schlecht, aber ging irgendwie unter. Jetzt kommt das schlicht betitelte Album „V“ auf den Markt und oh Wunder, dieser Titel entpuppte sich als die römische Zahl 5. Tja, was soll ich sagen, außer dass die Band schon 2000 gegründet wurde und vor „Dig“ bereits 2 Alben herausbrachte. Dies alles ging an mir spurlos vorbei und irgendwie ist es auch egal, angesichts der neuen Scheibe. Denn die hat es wieder in sich.
Gründer Stuart Smith hat ja nach eigenen Angaben als Gitarrenmentor keinen geringeren als Ritchie Blackmore gehabt und beim Anhören seiner Kompositionen, kann er das auch nicht abstreiten (will er auch nicht). Auch wenn das Label uns eintrichtert, dass die Platte Fans von RAINBOW, frühere WHITESNAKE und BAD COMPANY ein andauerndes Lachen ins Gesicht zaubern wird, hat man die ganz großen Vorbilder, nämlich DEEP PURPLE, schlichtweg vergessen zu erwähnen. Braucht es auch nicht, denn das hört man sowieso allen 12 Tracks mehr oder weniger an. Das Einstiegstrio, bestehend aus „Drive“, „Beautiful“ und „Never Dream Of Dying“ spricht Bände. Hier wabbert die Hammond Orgel, wie wenn Onkel Jon himself in die Tasten haut. Riffs kommen in alter Blackmore Manier daher und Sänger Gianluca Petralia schreit sich angenehm aber dennoch mit viel Power die Stimmbänder aus dem Leib. Dazu kommt, dass seit 2000 kein geringere als Simon Wright (Ex-DIO, Ex-QUEENSRYCHE, Ex AC/DC) in die Felle haut und seine ganze Erfahrung mit in die Band bringt.
Zwar ist nicht jeder Song pures Gold, aber trotzdem ist hier genügend Material auf einem Album zum Abrocken drauf. Das bekommen andere Bands in 10 nicht hin. Abschließend gibt’s dann noch eine gewaltige Abschiedsnummer. „At The End Of The Day“ (das mich anfänglich sehr an DEEP PURPLEs „Waysted Sunsets“ erinnert“) lässt mich am Ende glücklich zurück und dennoch frag ich mich, warum diese Band kaum einer kennt?
Tracklist „V“:
1. Drive
2. Beautiful
3. Never Dream Of Dying
4. Ship Of Fools
5. Poverty
6. Flim Flam Man
7. One In A Million Men
8. Little Black Dress
9. Big Money Little Man
10. Running From The Shadows
11. Nothing To Me
12. At The End Of The Day
Gesamtspielzeit: 57:53