So kann man sich täuschen! Da bekommt man ein Album in die Hand, wo als Bandname RATTENFÄNGER draufsteht und als Albumtitel „Geisslerlieder“ und dann denkt man sich, dass man gleich Mittelalter-Musik zu hören bekommt, jedoch weit gefehlt! Hierbei handelt es sich nämlich um eine Death Metal Band aus der Ukraine, die hier ihr zweites Werk präsentieren.
Eine Soundkulisse wie von einem mittelalterlichen Marktplatz und eine Art Kirchenlied erzeugen eine urige Stimmung, aber bereits beim zweiten Track „Materia Prima“ ist es damit vorbei und man bekommt drückenden Death Metal mit extrem tiefen Growls zu hören, die nur zwischendurch von ein paar ideenreichen Riffs aufgelockert werden. Das ändert sich auch in weiterer Folge kaum, und bei Titeln wie „Pestarzt“ wird auch für die Nicht-Lateiner klar, was hier Thema ist. „Sella Stercoraria“ beginnt mit der Ansprache eines Priesters und ist deutlich langsamer und melodischer als seine Vorgänger ausgefallen, aber durch das intensive Growling kommt es genauso bedrohlich herüber wie seine Vorgänger. Zum Schluss hört man ein Geräusch, wie es beim Wetzen eines Messers entsteht und man fühlt irgendwie schon die Klinge am Hals. Dieses Geräusch leitet „De Blasphemia In Latina Vulgaris“ ein, aber dem Titel entsprechend ist das stimmig. Das abschließende „Funis Coronat Opus“ ist erneut von etwas langsamerer Machart, vom brutalen Gesamteindruck ändert sich jedoch nichts.
Rasante bretternde Songs, wenige melodische Momente und wahrhaft brutales Growling – genau das bekommt man auf „Geisslerlieder“ zu hören. Aber damit ist auch das Artwork perfekt umgesetzt, denn da sieht man, wie eine Gruppe Männer die Knüppel gegen einen Herrscher erhoben haben – bereit, jederzeit zuzuschlagen.
Für Fans des furchteinflößenden, brutalen Death Metals ist diese Scheibe eine echte Empfehlung.
Tracklist „Geisslerlieder“:
1. De Laude Flagellorum
2. Materia Prima
3. Pestarzt
4. Les Bons Hommes
5. Sella Stercoraria
6. De Blasphemia In Latina Vulgaris
7. Funis Coronat Opus
Gesamtspielzeit: 42:20
