Über 25 Jahre macht Tony Jelencovich, den viele vielleicht noch von seinem Gastspiel als Sänger bei MNEMIC kennen, schon mit seiner Sludge/Doom Truppe TRANSPORT LEAGUE gehörig Lärm. Über die Jahre hat sich der Stil etwas verändert, es gab Besetzungswechsel und dazwischen sogar mal eine Auflösung. Seit geraumer Zeit geben sich die Schweden aber wieder reichlich Mühe regelmäßig im regelmäßigen 2-Jahres Abstand eine neue Platte zu veröffentlichen. Und so stellt das Album mit dem klingenden Titel „Kaiserschnitt“ nun das fünfte seit der Reunion und insgesamt neunte Werk da.
Und wo TRANSPORT LEAGUE drauf steht, ist auch immer das drinnen, was man erwartet, aber auch stets etwas mehr. So gibt es neben einer fetten Portion groovenden Metal die erwähnten Sludge- und Doom Elemente, diese auch mal forciert wie lange nicht, wenn man von „Autumn Moon“ ausgeht. Aber natürlich liefern Tony und seine Jungs auch reichlich Abwechslung und coole Ideen. Da nehme man das rhythmisch abgefahrene „Death Klinik“, das dezent an SYSTEM OF A DOWN erinnert, das nicht minder verrückte und etwas in Richtung Industrial schielende „Sound“, das mir wiederrum auch AVATAR in den Kopf ruft oder einfach den 90ies Brecher „Criminal Energy“, hier ist für jeden wütenden Riffer etwas dabei. Auch der gut rockende Titeltrack bei dem der Titel lautstark rausgebrült wird, hat Charme.
Ansonsten groovt es wie gesagt enorm, vor allem beim Opener „Atomic“, aber auch beim Sludge-Monster „Nailsober“ oder dem New-Metallischen „Titty Coma Status“, das irgendwo zwischen COAL CHAMBER und PANTERA agiert. Etwas ruhiger geht es hingegen das eindringliche „Me The Cursed“ an. Tony bietet dazu auch stets die passenden Vocals, die Produktion ist fett und auch ansonsten lässt die TRANSPORT LEAGUE auf „Kaiserschnitt“ eigentlich dem (Genre)Fan keine Wünsche offen. Kann gerne so weiter gehen.
Tracklist „Kaiserschnitt“:
1. Atomic
2. Criminal Energy
3. Me The Cursed
4. Nailsober
5. Titty Coma Status
6. Kaiserschnitt
7. March, Kiss, Die
8. Sound
9. Autumn Moon
10. Death Klinik
11. Unburden Woes
Gesamtspielzeit: 39:39