Aphagy
(Deathcore)
Label: Blackletter
Format: (EP)
Release: 27.08.2021
Der etwas sperrige Name HRANICE ABYSS, benannt nach der tiefsten, gefluteten Höhle unseres Planeten, passt irgendwie ganz gut zu den Deathcore’lern aus dem für das Genre durchaus exotische Brasilien. Core-lastige Truppen aus Süd-Amerika wollen mir nämlich ums Verrecken nicht einfallen. Man möge mich aber gerne eines Besseren belehren.
Die Herren aus Sao Paolo liefern astreinen, sperrigen, technisch hochversierten Deathcore mit allem was dazugehört. Fette, sägende Riffs, Gitarrenakrobatik aller (Death)Art, Screams, Growls und Squeals sowie fette Drumattacken und zahlreiche Tempiwechsel. Klar, das ist beeindruckend, dynamisch und fett, aber auch anstrengend und nervenaufreibend. Dennoch könnten oder sollten Fans von CATTLE DECAPITATION, THE BLACK DAHLIA MURDER oder auch DEATH mal bei der ersten EP „Aphagy“ ein Ohr riskieren. Vor allem Fans des Tiefgründigen werden hier bedient, denn lyrisch befasst man sich mit philosophischen Fragen von Adorno und Horkheimer, Nietzsches Nihilsmus , Baumans flüssige Beziehungen und die Simulationen von Baudrillard. Hart Themen, harte Musik; das passt ja. Auch musikalisch spürt man das immer wieder, denn eine gewisse Melancholie, dichte Atmosphäre und düstere Untertöne gehören bei dem abwechslungsreichen Material stets dazu.
Mit HRANICE ABYSS könnte sich da in Zukunft wirklich ernsthafte und überraschende Konkurrenz zu den genannten Bands gesellen.
Tracklist „Aphagy“:
1. Voiceless
2. Flawless Oblivion
3. Thoughtsize
4. Vioolation Of Human Condition
5. Byrons Embrace
6. Pathfinder
Gesamtspielzeit: 20:03