Heresy II: End Of A Legend
(Thrash Metal)
Label: AFM Records
Format: (LP)
Release: 24.09.2021
Lange war es ruhig um den ewigen Thrash-Geheimtipp aus Deutschland PARADOX. Doch jetzt ist Mastermind Charly Steinhauer wieder da und hat sich mit dem nun achten Longplayer in fast 40 Jahren (rechnet man die Anfänge unter den Namen OVERKILL, MANIAC und WARHEAD mit ein) zurückgemelder. Zunächst hat sich Charly die beiden Olly Keller und Christian Münzner (OBSCURA, ALKALOID) zurück in die Band geholt und hat sich dann so einiges vorgenommen, denn mit „Heresy II: End Of A Legend“ will man an das 1990 erschienene, zweite Album anknüpfen. Somit passt es auch, dass Drummer Alex Blaha auch seit ein paar Jahren wieder bei PARADOX mitmischt, da er bei „Heresy“ damals auch schon mitgewirkt hat.
Für die tiefgründige und tragische Story über die Kreuzzüge der katholischen Kirche, die gegen abtrünnige Katharer im 13. Jahrhundert ins blutige Gefecht zogen, zeichnet sich erneut Peter Vogt verantwortlich. So ist „Heresy II“ schon vorweg das wohl intensivste, abwechslungsreichste und bewegenste Album der Bandgeschichte. Aber knallt das Teil auch? Na klar, aber ordentlich. Auch wenn PARADOX ihren ganz eigenen, teils modernen und düsteren Sound mitbringen, wissen die Deutschen auf jeden Fall, wie man als Thrasher auch so richtig ballert und geizen nicht mit Einflüssen der 80er, die von METALLICA über TESTAMENT bis hin zu FLOTSAM AND JETSAM reichen. Dabei sind aber vor allem die hauseigenen Trademarks, wie das tighte Drumming, der unverkennbare Gitarrensound, sowie die Stimme von Charly trotzdem stets im Vordergrund.
Egal, ob dynamische Nackenbrecher wie „Pristly Vows“ und der Opener „Escape From The Burning“, die aber stets auch verspielte Melodien und ruhigere Zwischentöne gekonnt einstreuen, oder intensive und düstere Nachdenkwerke wie die mächtige Powerballade „A Meeting Of Minds“, PARADOX sind zu jeder Sekunde erkennbar. Power Metal Untertöne gehören ja auch seit jeher zum Sound der Thrasher, weshalb auch JAG PANZER oder auch NEVERMORE und somit ebenfalls SANCTUARY als dezenter Vergleich herangezogen werden dürfen. Da bietet sich das atmosphärische „Unholy Conspiracy“ als passender Anspieltipp an.
Für Abwechslung sorgen zudem das weniger thrashige, dafür eingängige „A Man Of Sorrow“, das flotte Gepolter „The Great Denial“, das im Mittelteil dann wieder auf Atmosphäre setzt sowie das eindringliche und instrumentale Finale „End Of A Legend“, das ruhig länger als zwei Minuten hätte gehen dürfen. Dafür bieten Charly und seine Jungs aber eh ein paar längere Tracks, die sowohl die Stimmung als auch das tiefgründige Konzept wunderbar an den Mann bringen.
PARADOX sind zück – und wie! „Heresy II: End Of A Legend” bietet alles was die Jungs ausmacht mit sämtlichen wichtigen Trademarks und Spielereien im gewohnten Sound. Aber eben auch ein bisschen mehr. Die Thrasher zeigen sich abwechslungsreiche, intensiver und mutiger als zuletzt, haben aber auf ihre alten Tage auch das Ballern nicht verlernt. Somit können Fans bedenkenlos zugreife und Freunde der genannten Truppen auch minimum ein Ohr riskieren.
Tracklist „Heresy II: End Of A Legend“:
1. Escape From The Burning
2. Mountains And Caves
3. The Visitors
4. Children Of A Virgin
5. Journey Into Fear
6. Burying a Treasure
7. A Meeting of Minds
8. Priestly Vows
9. Unholy Conspiracy
10. A Man Of Sorrow (Prologue)
11. A Man Of Sorrow
12. The Great Denial
13. End Of A Legend
Gesamtspielzeit: 75:45
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