Unvergessen als wir im Kreis der Turbojünger das (natürlich) selbstbetitelte Debütalbum von THE BRONX in den CD Player gelegt haben, und uns schon der Opener „Heart Attack American“ sowie die darauffolgenden kommenden gut 30min komplett weggeblasen haben. Nun legen die Kalifornier ihr inzwischen sechstes Album vor. Und nach den ersten beiden schon fast als zeitlos zu bezeichneten Alben, ist das Quintett auf dem Vorgänger „V“ wieder zu absoluter Höchstform aufgelaufen und soviel sei gleich gesagt, diese Form haben Sie auch beibehalten.
Der Opener „White Shadow“ legt mit den gewohnten THE BRONX Attributen los, das Gaspedal schon ordentlich durchgedrückt, der gleichzeitig sägende wie dreckige Gitarrensound gepaart mit Matt Caughtrans unverkennbarer Stimme. Und das muss man in einer eher musikalisch engern Nische auch einmal hinbekommen, dass man ohne das Rad wirklich neu zu erfinden einen so eigenständig wie unverkennbaren Sound entwickelt.
Ähnlich flott geht es dann auf „Superbloom“ dahin, angetrieben von Joey Castillo (u.a. DESERT SESSIONS und QUEENS OF THE STONE AGE), der zwar schon länger Teil von THE BRONX ist, sein unverwechselbares Schlagzeugspiel aber zum ersten Mal auf Platte ausleben darf. Erst auf „Watering The Well“ wird ein wenig an Tempo rausgenommen, aber durch die stimmlich massive Weiterentwicklung von Sänger Matt, vorallem im Zuge der Aufnahmen zu „V“ werden diese wunderbar eingängig von seiner Stimme getragen. „Curb Feelers“ glänzt dann mit „Ahahaha“-Chören und hookigem Refrains und brettert unter drei Minuten über die Ziellinie. Highlight der Platte ist aber wohl „Mexican Summer“, bei dem der Sound des Nebenprojekts MARIACHI EL BRONX mit dem der Hauptband gekonnt verwoben wird. So startet der Song mit südamerikanischer Slidegitarre um dann in den gekonnten treibenden HC Punk Sound zu wechseln und nach dem wohl besten Refrain ihrer Karriere wieder den Haken retour zum Mariachi Sound zu schlagen.
„New Lows“ und „Breaking News“ sind dann wieder brutale wie pfeilschnelle Hardcore-Punk Kracher, die an die ersten beiden Alben des Quintetts gemahnen. Vorallem beim abschließenden „Participation Trophy“ lassen Sie gekonnt ihrer immer unverholen zur Schau gestellten Vorliebe für Classicrock nochmals freien Lauf.
THE BRONX legen mit „VI“ eines ihrer bis dato besten Alben vor und bestätigen damit eindrucksvoll ihren absoluten Ausnahmestatus oder um es mit den Worten des legendären Fußballmanagers Brian Clough zu sagen. The Bronx may be not the best band, but they are for sure Top One. Absolute Empfehlung.
Tracklist „VI“:
1.White Shadow
2. Superbloom
3. Watering The Well
4. Curb Feelers
5. Peace Pipe
6. High 5
7. Mexican Summer
8. New Lows
9. Breaking News
10. Jack Of All Trades
11. Participation Trophy
Gesamtspielzeit: 36:18