Das weibliche Geschlecht sollte mehr geehrt werden, dass sollte mittlerweile jedem klar sein. Ob jenes den Briten von INGLORIOUS klar ist, bleibt mir nach dem Anhören von ihrem Cover-Album „Heroine“ eher ein Rätsel.
Nach ihrem im Februar 2021 erschienen vierten Studioalbum „We Will Ride“ , machte sich das englische Hardrock-Quintett wieder schnurstracks auf ins Studio und nahmen unter dem Titel “Heroine“ ein reines Coveralbum mit Nummern von Musikerinnen; die sie musikalisch wie gesanglich beeinflusst haben. Hierbei werden Songs von WHITNEY HOUSTON, IKE AND TINA, EVANESCENCE, JOAN JETT, aber auch Nummern von MILEY CYRUS oder CHRISTINA AGUILERA (wo die beiden je wen gesanglich oder musikalisch beeinflusst haben könnte, bleibt ein weiteres Rätsel). Alles schön und gut, aber was dabei herausgekommen ist, wirkt eher wie eine Blamage, als wie eine Hommage an diese Musikerinnen.
Die Songs sollten alle einen stilistischen Einschlag von INGLORIOUS erhalten. Ist aber leider nicht gelungen, denn entweder klingen die Songs komplett gleich oder etwas, wenn nicht gar um einiges langweiliger als das Original. Ganz schlimm für mich: „I Hate Myself For Loving You“ von JOAN JETT. Ich habe selten eine langweiligere Version von diesem fabelhaften Song gehört.
Aber noch schlimmer ist, dass Rock-Röhre Nathan James versucht, die weiblichen Höhen mit seiner Stimme zu erreichen und in der Musik selbst, fast keinen Unterschied zum Vorbild zu finden ist. Er schafft es leider nicht und es klingt schlicht weg erbärmlich bis lächerlich. Man höre und staune (oder beginnt zu weinen) bei Songs wie HEARTs „Barracuda“ oder „Nutbush City Limits“. Auch wenn ich persönlich TINA TURNER nicht brauche (besonders die aus den 80ern), hat sie sich so eine Verunglimpfung nicht verdient.
Das Ganze hat wirklich nicht den Anschein, als wollten INGLORIOUS mit „Heroine“ dem weiblichen Geschlecht eine Ehre erweisen. Klingt eher nach einer Verarschung! Ich persönlich werde mir hiervon keine einzige Coverversion irgendwann freiwillig ein weiteres Mal anhören.
Tracklist „Heroine“:
1. Queen Of The Night (WHITNEY HOUSTON)
2. Barracuda (HEART)
3. Midnight Sky (MILEY CYRUS)
4. Nutbush City Limits (TINA TURNER)
5. Bring Me To Life (EVANESCENCE)
6. Fighter (CHRISTINA AGUILERA)
7. I’m With You (AVRIL LAVIGNE)
8. I Hate Myself For Loving You (JOAN JETT)
9. I Am The Fire (HALESTORM)
10. Time After Time (CINDY LAUPER)
11. Uninvited (ALANIS MORISETE)
Gesamtspielzeit: 45:23