DAWN OF A DARK AGE – Le Forche Caudine 321 a.C – 2021 d.C.
BANDNAME
Le Forche Caudine 321 a.C – 2021 d.C.
(Post-Black Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP)

Release: 24.09.2021


DAWN OF A DARK AGE ist eine dieser One-Man-Black-Metal Show. Aber keine Sorge, den wennauch der dahintersteckende Italiener Vittorio Sabelli ein sehr fleißiges Kerlchen ist und seine Pentalogie „The Six Elements“ (die letzten beiden fasste er auf einem Album zusammen) in nur drei Jahren veröffentlichte, zeigt sich der Mastermind kreativer und hochwertiger als dieser unsägliche VARDAN.

Auf dem nun siebten Werk des Italieners mit dem opulenten Titel „Le Forche Caudine 321 a.C. – 2021 d.C.“ sind nur zwei Tracks zu finden, doch passend zum Titel und Thema, das die legendäre Schlacht an den Kaudinischen Pässen als Inspiration hat, sind diese überaus üppig ausgefallen und kommen auf eine Gesamtlänge von fast 40 Minuten.

Dementsprechend passiert hier so einiges. Das Intro lässt das Genre noch nicht erahnen, macht das Geschehen mit einigen Soundsamples und trübesliger Stimmung verdammt spannende. Die beiden atmosphärischen und experimentellen Tracks mit ihrem leicht folkigen Unterton erinnern dabei auch immer wieder mal an frühe SUIDAKRA. Dazu gesellen sich aber auch allerlei Elemente aus Death Metal, Rock und sogar Heavy Metal. Das alles aber fein eingewoben in den experimentellen Black Metal, der auch vor interesannten Jazz-Einlagen und untypischen Instrumenten wie Streicher, Bagpipes, Chöre, Tamburin oder auch einer Trombone nicht zurückschreckt. Aber keine Sorge, es gibt auch fiese Blastbeats, heftige Riffattacken und allerlei Screams zwischen dem heftigen Black und Death. Diese kommen seit dem Vorgängerwerk „La Tavola Osca“ von Emanuele Prandoni, der auch für seine One-Man-Show ANAMNSI und dem Mitwirken bei OSSARIO oder GRIND ZERO als Drummer bekannt sein dürfte und auch hier die Felle malträtiert.

Das klingt jetzt alles nach recht viel, anstrengend und überladen, aber das ist DAWN OF A DARK AGE mitnichten. Der Grundsound ist stets gemächlich, reduziert und atmosphärisch, denn die genannten Elemente sind immer geschmackvoll und dezent eingesetzt. Wirklich überfordernd wirkt hier eigentlich nichts, fordernd und komplex ist das Werk aber dennoch. Gesprochene Parts auf Italienisch und diverse Streicher-Einlagen, erinnern nicht nur an cineastische Soundtracks, sondern unterstreichen auch, dass man sich hier einem tiefgründigen Thema gegenübersieht.

Der Avantgardistische Ansatz, die Konsequenz und die verhaltene Verspieltheit, die Vitorrio hier abliefert, sucht seinesgleichen und macht schon fast süchtig. Wer auf komplexen und heftigen Metal steht, der wird hier auch ohne Black Metal Vorkenntnisse eventuell glücklich. „Le Forche Caudine…“ ist ein interessantes Werk, das erforscht und erlebt werden will und als gelungenes Gesamtkunstwerk gesehen werden darf.

 


Tracklist „Le Forche Caudine“:
1. Le Forche Caudine 321 a.C. – 2021 d.C. – Atto I
2. Le Forche Caudine 321 a.C. – 2021 d.C. – Atto II
Gesamtspielzeit: 39:12


www.dawnofadarkage.com

 

DAWN OF A DARK AGE – Le Forche Caudine 321 a.C – 2021 d.C.
DAWN OF A DARK AGE – Le Forche Caudine 321 a.C – 2021 d.C.
LineUp:
Vittorio Sabelli
Emanuele Prandoni
8
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