Wenn man sich über die Musik der 80er Jahre unterhält, kommt man an einem Namen nicht vorbei! Genau, die Rede ist von BILLY IDOL. Mit Hits wie dem fetzigen „Rebel Yell“, „Flesh For Fantasy“ oder „White Wedding“ drückte der Engländer diesem Jahrzehnt den Stempel auf, wie kaum ein anderer. Dir dreckige Stimme gepaart mit den auch heute noch ins Ohr gehenden Songs ließen die Mädels reihenweise in Ohnmacht fallen, und dass Billy auch optisch zur eher ansprechenden Seite gehörte, dürfte dem Erfolg bestimmt auch nicht geschadet haben.
Mit fast 66 Jahren ist noch lange nicht Schluss, und so trifft man den Herrn auch bei uns immer mal wieder auf diversen Shows. Wie so viele andere Musiker nutze auch Billy die Zeit, die ihm in der Pandemie zur Verfügung stand, um neue Songs zu schreiben, und so arbeitete er mit seinem Kumpel und Gitarristen Steve Stevens an neuem Material. Um den Fans die Zeit bis zur Veröffentlichung zu verkürzen wurden vier Stücke als Singe EP mit dem Titel „The Roadside“ vorab präsentiert.
Die erste Nummer nennt sich „Rita Hayworth“ und ist ein gute Laune Song, bei dem die Freude und der Spaß am Singen aus dem blonden Rocker nur so raussprudelt. Die Hommage an die Schauspielerin und Hollywood Ikone bleibt schnell im Gedächtnis hängen und wird dank poppiger Elemente auch nach mehrmaligem Hören nicht langweilig. Stimmlich klingt Mr. Idol nicht mehr ganz so taufrisch wie anno dazumal, doch die Stimme bleibt unverwechselbar und hat nach wie vor ihren Charme.
In eine andere Kerbe schlägt dagegen „Bitter Taste“. Die melancholische, fast schwermütige Nummer beschäftigt sich mit einem schweren Motorradunfall vor fast 30 Jahren, die den Blondschopf sein Leben überdenken ließ. Verdammt gelungener Song, der ohne Probleme auch aus den Anfangstagen stammen könnte und in Dauerschleife läuft. Perfekt zugeschnitten auf das Organ des Sängers, der zum Schluss nochmal anzieht und für Gänsehaut sorgt. Passendes Video ebenfalls vorhanden.
„U Don’t Have To Kiss Me Like That” punktet erneut mit guter Laune und einem eingängigen Refrain mit weiblichen Stimmen im Hintergrund. Steve Stevens und seine Gitarre bekommen etwas mehr Zeit sich zu präsentieren, um auch hier 80er Jahre Attitüde zu versprühen. Nicht ganz so stark wie die beiden ersten Lieder, doch auch hier kommt man ins Schunkeln.
Den Abschluss bildet “Baby Put Your Clothes Back On “, das ohne wirkliche Höhepunkte dahin dümpelt. Hier nervt der Refrain, und die Country Einschläge wirken etwas unpassend. Nichts desto trotz zeigt der Rebell von einst, dass er nach wie vor ein intaktes Gesangsorgan besitzt und auch musikalisch noch nicht zum alten Eisen gehört. Die Vorfreude auf das Album wurde auf jeden Fall geweckt.
Tracklist „The Roadside EP“:
1. Rita Hayworth
2. Bitter Taste
3. U Don’t Have To Kiss Me Like That
4. The Key To The Shaft Of The Abyss
Gesamtspielzeit: 16:14