Been around since the 1980’s
Old school, we’re livin in the past
They said it would never last
A few dozen of the strong survived
On a mission, to keep it aliveArmy Of One
Normalerweise ist Jeff Waters ja ein fleißiges Kerlchen und braucht selten mehr als 18 bis 24 Monate für ein neues Album, doch nach dem 2020er Release „Ballistic, Sadistic“ war es, auch auf Grund der Verhinderung von Tourneen, recht ruhig um das kanadische Thrash-Urgestein. Doch jetzt melden sich ANNIHILATOR mit einem Paukenschlag zurück! Eigentlich habe ich mir bereits nach dem Ausstieg von Dave Padden 2014 gewünscht, dass sich Jeff wieder einen ordentlichen, vielseitigen Sänger ins Boot holt, stattdessen veröffentlichte er drei Alben mit sich selbst als Fronter, was zwar gut funktionierte, wie man z.b. auf „For The Demented“, aber irgendwie fehlte dann doch das i-Tüpfelchen sowie eine gewisse Abwechslung.
Doch nun gibt es die große Überraschung! Jeff war alles andere als untätig und verkündete, dass nun ganze 18 Alben bzw. Live-Veröffentlichungen remasterd mit Bonus-Material erhältlich sein werden. Doch dem nicht genug, der 2007er Klassiker „Metal“, der mit zahlreichen Gästen (u.a. Alexi Laiho, Willie Adler, Jesper Strömblad, Jeff Loomis) eingespielt wurde, wurde nochmal komplett neu eingespielt und das mit niemand geringerem als Stu Block, der vor kurzem noch ICED EARTH frontete und nun wieder zu INTO ETERNITY zurückgekehrt ist. Außerdem saß dafür Drum-Legende Dave Lombardo (Ex-SLAYER, DEAD CROSS, MISFITS) statt Mike Mangini (DREAM THEATER) hinter den Kesseln.
„Metal“ mag zwar damals mit etwas gemischten Kritiken konfrontiert gewesen sein, für mich aber immer noch ein Highlight und ein wirklich schön abwechslungsreiches ANNIHILATOR Album mit vielen Highglights. Als „Metal II“ kommt das Werk 15 Jahre später um einiges knackiger daher, wurde aber bis auf ein paar Details musikalisch nochmal ziemlich getreu umgesetzt. Doch mit Stu am Micro, der hier zwischen Mat Barlow, Dave Padden, aber auch dem früheren Sänger Randy Rampage sowie EXODUS‘ Steve Souza schwankt, gibt vielen Songs einen komplett anderen, teils aggressiveren Drive.
„Chasing The High“ geht mit geilem Riff und unmenschlichen Beats sofort brutal los, während Jeff die Gitarre würgt und Block zwischen tiefen Thrash-Vocals und Heavy-Metal Screams schwankt. Ein wahres Feuerwerk inklusive cleanen „Alison Hell“ Melodien im Mittelteil. „Downright Dominate“ ist ein abgefahrenen Groover mit heulenden Gitarren und coolen Gangshouts, ehe „Army Of One“ als Tribut an die 80er fast schon Rock`n`Roll in den Thrash bringt. Dazu kommt „Detonation“, das eine geniale Hommage an BLACK SABBATH und deren Hit „Children Of The Grave“ darstellt.
Doch nicht alle Songs atmen so das ursrpüngliche Genre, denn „Couple Suicide“ bei dem einst Danko Jones und Angela Gossow (ARCH ENEMY) die Vocals übernahmen geht eigentlich mehr als Heavy Rocker durch, aber auch hier glänzt der Fronter in allen Belangen. Dazu kommt das VAN HALEN Tribute „Romeo Delight“ oder die bisher unveröffentlichte EXCITER Nummer „Heavy Metal Maniac“. Aber auch beim furiosen Riff-Geballer „Haunted“ und dem Old-School Brocken „Kicked“ bringt der Sänger einen neuen Drive rein. Einzig „Clown Parade“, das Padden einst recht modern und melodiös sang, verfehlt seine Wirkung etwas mit den thrashigeren Vocals.
Alles in allem ist „Metal II“ ein wirklich starkes Stück, das man bedenkenlos in seine Sammlung stellen kann und wirklich genug Gründe mitbringt, sich direkt neben „Metal“ zu befinden. Dennoch bin ich froh, dass man auch das Original nochmal neu auflegen wird und hoffe innigst, dass Jeff mit den beiden Herren auch neue Alben aufnehmen wird.
Tracklist „Metal II“:
1. Chasing The High
2. Downright Dominate
3. Army Of One
4. Couple Suicide
5. Heavy Metal Maniac (EXCITER)
6. Haunted
7. Romeo Delight (VAN HALEN)
8. Detonation
9. Clown Parade
10. Smothered
11. Kicked
Gesamtspielzeit: 59:00