SABATON - The War To End All Wars
SABATON
The War To End All Wars
(Power Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP)

Release: 04.03.2022


SABATON ziehen schon das zehnte Mal in den musikalischen Krieg. Nach „The Great War“ begeben sich die Schweden mit „The War To End All Wars“ thematisch erneut in den ersten Weltkrieg. Dass die Überflieger, die mittlerweile alle möglichen Festivals headlinen und große Hallen mühelos füllen, etwas an Kreativität eingebüßt haben, zeigt der Titel, den man ja bereits als Song auf besagtem Album kennt, und dies fiel auch schon beim Vorgänger „The Last Stand“ dezent auf, qualitativ hielt man aber stets das hohe Niveau.

Doch SABATON hatten noch so viele Geschichten über und bekamen von Fans weitere Tipps über Helden- und Gräueltaten aus dem Weltkrieg. Musikalisch bewegen sich SABATON auf bekannten Pfaden, versuchen hier aber irgendwie all ihre Schaffensphasen auf ein Album zu bannen, dabei aber auch im Detail ein paar Neuerungen einzuweben.

Mit dem bombastischen Bastard aus Intro und Song, der in vier Minuten zwar einen Refrain, aber keine Strophe mitbringt, stimmt schon mal gut ein, während die bekannte Stimme, die schon auf „The Art Of War“ zu hören war, die Hintergrundgeschichte vom Tod des Erzherzog Franz-Ferdinand und dem dadurch resultierenden Kriegsbeginn erzählt. Atmosphärische Elemente heben die Spannung auf ein maximum, ehe man mit einem Knall in „Stormtroopers“ übergeht.

From a shot that would change the world…
tension rise and the wars unfoldSarajevo

Ein typischer, flotter Opener mit hymnischem Charakter und genug Möglichkeiten mitzugrölen, wie schon „Night Witches“, Panzer Division“ oder „Lion From The North“ zuvor. Überraschend dabei, die True Metal Chöre, die „Aahhhaahhhahh‘s“ schmettern. Geile Riffs, Soli und Melodien inklusive! „Dreadnought“ erzählt dann im Anschluss die Geschichte der größten maritimen Schlacht des WWI und dem namensgebenden Großkampfschiff. Düster und stampfend gibt es hier typische, starke SABATON Kost mit einem Joacim Brodén, der sein Timbre gekonnt einsetzt. Mit „The Unkilable Soldier“ und „Lady Of The Dark“ erzählen Sabaton, wie schon auf „Heroes“ unglaubliche, legendäre Geschichten zweier Soldaten, die man unbedingt nachschlagen sollte. Sir Adrian Carton De Wiart fing sich nämlich zahlreiche Kugeln, darunter auch im Auge, Schädel, Hüfte und Magen ein, stürzte zahlreiche Male mit dem Flugzeug ab und ging immer wieder zurück in die Schlacht, während Milunka Savic sich als ihr Bruder ausgab und mit mehr Ehrenmedaillen als so manch männliche Soldat heimkehrte.

Neben den eher untypischen Chören in „The Unkillable Soldier“, sind SABATON mit „Soldier Of Heaven“ leider nun auch auf den 80s-Synthie Zug  aufgestiegen, halten diese aber zum Glück recht geschmackvoll zurück und liefern eine solide Hymne. Bei „Hellfighters“ musste ich fast nachschauen, ob das nicht ein Re-Recording von den ersten Alben ist, da man hier den Hall-Effekt sowie das Riffing von „Primo Victoria“ und „Attero Dominatus“ zurückbringt. Dafür schielt das pathetisch-bombastische „Race To The Sea“, während sie mit der Textzeile „See a King and a Soldier, fighting shoulder to shoulder“ einmal mehr Neugierig auf Wikipedia und Konsorten machen,  gekonnt in Richtung „Carolus Rex“. Das flotte, positiv klingende „The Valley Of Death“ hätte auf so ziemlich jedes Werk der Schweden gepasst, wohingegen die Halb-Ballade „Christmas Truce“ eine wirklich herzerwärmende Geschichte erzählt und neue Facetten der Panzer-Stiefel aufzeigt. Zu guter letzt, schließt man den Kreis mit „Versailles“, wo das Ende des Krieges unterzeichnet wurde, und stimmt die gleichen Töne, wie im Intro an.

Oh, I remember the silence
On a cold winter day
After many months on the battlefield
And we were used to the violence
Then all the cannons went silentSarajevo

SABATON stehen zwar nicht auf der Stelle, geizen mittlerweile aber etwas mit Innovationen. Das kann man positiv, aber auch als Kritik sehen, darum gibt es 8 Punkte, während erstere einen halben Punkt draufsetzen und zweitere diesen abziehen. „TWTEAW“ ist SABATON in Reinkultur und beschäftigt sich sowohl lyrisch als auch musikalisch mit allen Trademarks und Phasen der letzten 20 Jahre, dieser Ausnahmeband.

 


Tracklist „The War To End All Wars„:
1. Sarajevo
2. Stormtroopers
3. Dreadnought
4. The Unkillable Soldier
5. Soldier Of Heaven
6. Hellfighters
7. Race To The Sea
8. Lady Of The Dark
9. The Valley Of Death
10. Christmas Truce
11. Versailles
Gesamtspielzeit: 40:22 / 48:32 (History Edt.)


Band-Links:
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LineUp:
Joakim Brodén
Pär Sundström
Tommy Johansson
Chris Rörland
Hannes Van Dahl
8
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