Zwar nicht unüblich im Core-Bereich, aber doch immer wieder eine heftige Geschichte, wenn sich Bandmitglieder mit dramatischen Schicksalsschlägen in ihrem Leben beschäftigen. So widmen sich RISING INSANE neben dem aktuellen Lockdown Themen vorrangig traurigen Geschichten, wie dem Tod der Schwester von Sänger Aaron Steineker durch Brustkrebs, oder dem Verlust von Gitarrist Sven Polizuk, dessen Bruder sich bereits vor gut zehn Jahren das Leben nahm.
Und all das hört man dem Drittwerk „Afterglow“, das vor Emotionen, vorrangig, Wut, Verzweilfung und Trauer, nur so sprudelt, auch an. Die Bremer schwanken irgendwo zwischen traditionellem Metalcore und Emocore inklusive dichte Keyboard-Sound Teppichen und Synthie-Einsätzen. Wirklich Neues liefern die Deutschen zwar nicht, doch das Niveau, die Intensität und Abwechslung stimmen auf jeden Fall. Außerdem schimmert auch immer wieder ein Hoffnungsschimmer durch, was zusätzlich für Diversität in dem hochmelodischen und dynamischen Geballer, sorgt. Stimmlich zeigt Aaron alle bekannten Genre-Facetten und steht den Genregrößen definitiv in nichts nach und überrascht mit einer enormen Bandbreite bei den cleanen, und selbiges möchte ich auch für die versierte Instrumentalfraktion attestieren. Da überrascht es auch nicht, dass beispielsweise in „Breakout“ auch mal Hardcore-Elemente Einzug halten und im Verlauf weitere kleine Überraschungen auf einen warten.
Zwar mögen RISING INSANE keinen Innovationspreis gewinnen, das müssen sie aber auch nicht, denn auf „Afterglow“ liefern die Herren aus unserem Nachbarland ein überaus emotionales, ehrliches sowie qualitativ hochwertiges Album, das für Genrefans schon fast ein Muss ist.
Tracklist „Afterglow“:
1. Afterglow
2. Meant To Live
4. War
5. Flightless Bird
6. Serenade
7. Oxygen
8. Breakout
9. The Surface
10. Something Inside Of Me
11. Broken Homes
12. Bend And Break
13. Imprisoned
Gesamtspielzeit: 43:05
