Auf dem vierten Album der auf Spanisch singenden Band aus Orange County, Kalifornien 8 KALACAS (gesprochen Ocho-Kalacas) wird nicht lange gefackelt, denn schon im quasi titelgebenden Opener „Frontera“ macht sich einen das Septett mit ihrem eigenwilligen Sound bekannt.
Schwere Metalriffs, die an frühen SYSTEM OF A DOWN gemahnen, treffen auf treibenden Hardcore(-Punk) und SKA, der die mexikanischen Mariachi Schule genossen hat. Im nachfolgenden „Pudrete“ legen sie in Sachen Geschwindigkeit sogar noch eine Schippe drauf. Hier regiert pfeilschneller Off-Beat, getragen von Bläserwänden, während die beiden Sänger abwechselnd ins Mikro keifen und growlen. Und das klingt jetzt wohl anstrengender als es ist, denn die gewagte Mischung geht auf und macht richtig Spaß.
Auf Nummern wie „Luna“ oder „Luz Y Fer“, die fast mehrheitlich im Ska zu Hause sind, erinnert man streckenweise an die legendären russischen DISTEMPER und bis auf die quasi Halbballade „Labios Negros“ halten die Herrschaften das Tempo extrem hoch. Dem gegenüber stehen dann wütende metallische Hardcore-Kracher wie „Garras“ oder „R2rito“. Es gelingt ihnen aber auf Albumlänge Melodie und Härte gut auszubalancieren. Wer mit den schon genannten DISTEMPER, aber auch Bands wie den deutschen THE BANDGEEK MAFIA oder KULTUR SHOCK etwas anfangen kann, wird mit der neuen Scheibe von 8 KALACAS seine helle Freude haben.
„Fronteras” ist eine wüste Fahrt in einem musikalischen Autodrom, über dem in rosa Leuchtbuchstaben Party und Pogo prangt. Denn 8 KALACAS vermengen Metal, Hardcore, Punkrock und Ska zu einer launigen Melange, die zu Feiern und Tanzen einlädt. Man kann nur hoffen, dass es die Band bald auch für Live-Shows nach Europa schafft.
Tracklist „Fronteras“:
1. Frontera
2. Pudrete
3. Mutante
4. Esquizofrenia
5. R2rito
6. Labios Negros
7. Luna
8. Garras
9. Luz Y Fer
10. Gato
11. Flatline
12. 1941
Gesamtspielzeit: 49:12
