Vermillion Oceans
(Melodic Death Metal)
Label: Black Lion Record
Format: (LP)
Release: 22.04.2022
Zwar habe ich von den deutschen Melodic Deathern CREDIC bisher noch nie auch nur irgendwas gehört, doch existiert die Truppe seit 2005 und bringt eher unregelmäßig neues Material auf den Markt. So sind die Herren mit „Vermillion Oceans“ erst bei ihrem dritten Album angekommen und werden als Futter für Fans von DARK TRANQUILLITY und IN FLAMES angepriesen.
Auch wenn die Stuttgarter ihre Inspiration im Riffing im Norden suchen, so sind das nur dezente Hinweise, denn die recht intelligent angelegten Songstrukturen, der düstere, teils in Richtung Gothic gehend Vibe sowie die Zeit, die sich CREDIC für ihre Kompositionen, zum Atmen lassen, die zeigen sogleich, dass hier definitiv ein ganz eigener Stil kreiert wird. Das geht dann auch weiter mit den ganz eigenen Keys und Synthies, die eher in etwas in an CREMATORY erinnern, während so manch langsamerer Part sogar etwas nach PARADISE LOST oder OPETH schreit, aber auch etwas AMORPHIS vermag ich da herauszuhören.
Die Vocals tendieren da auch irgendwo dazwischen. Auch wenn Sänger Stefan nun nicht irgendwie besonders hervorsticht, setzt er seine Growls durchaus abwechslungsreich und gekonnt ein. Und so gibt es auch ebenso variable Kost. Der Opener leitet schleppend und bedrohlich ein, der dyanmische Titeltrack geht dann doch etwas mehr in Richtung DARK TRANQUILLITY und obwohl man durchaus recht fett produziert, schwingt da ein leicht rumpeliges 90s Feeling mit, das die Eigenständigkeit von CREDIC nochmals gut unterstreicht.
„Darkened Fields“ tönt hymnischer, gibt sich aber ebenso heftig und dynamisch, ehe „The Path“ mit mehr Industrial überrascht, aber die Atmosphäre gut beibehält. Aber egal, welchen Ton die Deutschen anschlagen, oder wie sehr sie drauf los ballern, stets bleiben Riffing, Songaufbau und die filigranen Details spannend sowie komplex. „Autumn Spring“ wird dann auf eine wunderschöne, aber ebenso bedrohliche Weise Gothi-Doomig und das Instrumental „Tethys Mix“ stimmt mit Streichern und abgefahrenen Klavier-Parts, sowie Game-Sounds aus dem Synthesizer nochmal ganz andere Töne an.
Wer auf einen gekonnten und detailreichen Mix aus düsteren Schweden-Tod á la DARK TRANQUILLITY und düsterem Industrial-Gothic der Marke CREMATORY steht, der bekommt mit CREDICs „Vermillion Oceans“ eine durchaus eigenständige sowie überaus interessante Platte, die den Bekanntheitsgrad nun etwas anheben sollte, geliefert.
Tracklist „Vermillion Oceans“:
1. Tides Disharmonized
2. Vermillion Oceans
3. Darkened Fields
4. The Path
5. Interhuman Gravity
6. Autumns Spring
7. Chosen Ordeal
8. The Mountains Between Us
9. Tethys Mix
10. Long Street
Gesamtspielzeit: 53:37