KREATOR - Hate Über Alles
KREATOR
Hate Über Alles
(Thrash Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP)

Release: 10.06.2022


The KREATOR has returned! Dieses Mal sind seit dem letzten Werk „Gods Of Violence“ fünfeinhalb Jahre vergangen, doch die Jungs haben mit französischer Verstärkung Wut im Bauch…

Und so skandiert Mille nach der etwas veralteten Intro-Info „Sergio Cobucci Is Dead“ schon im brachialen Titeltrack „Hate Über Alles“ und man möchte meinen, Ventor ist in den Jungbrunnengefallen oder hat sich ein Exoskelett implantieren lassen, denn was der nun schon 55-jährige hinter seinem Drum-Kit und vor allem seiner Bass-Drum, die einen grandiosen Sound der sowohl 90s als auch das hier und jetzt versprüht, abbekommen hat, leistet ist unmenschlich. Nach dieser Old-School Achterbahnfahrt voll genialen Riffs und Soli und einem hörbar wütenden Fronter entlarven KREATOR sogleich den „Killer Of Jesus“, der sich aber anfühlt, als würde es nach einem gelungenen Break nahtlos weitergehen. Der Track schlägt in dieselbe Kerbe und geht ebenso flott, wie brachial von der Hand, ehe man im in „Crush The Tyrants“ selbige vernichten möchte. Petrozza fragt sogleich zu true’en Rhythmen „Are you with us?“ und bietet dank groovend-stampfenden Rhythmen einen kleinen Mitsing-Hit. Doch auch „Stronges Of The Strong“, das wir bereits kennen weiß im oberen MidTempo mit ein paar Melodien und viel Dynamik zu gefallen. Damit befinden wir uns anstatt den 90ern bzw. der Jahrtausendwende eher irgendwo zwischen 2010 und 2015 und auch hier möchte man den titelgebenden Chor mitbrüllen.

Was ist los mit KREATOR auf ihrem 15. Output? Sind die in den Jungbrunnen gefallen? Heißt dieser eventuell Frédéric Leclerq, der mal eben von den Überfliegern DRAGONFORCE zu den Thrashern gewechselt hat und die nicht kleinen Fußstapfen von Christian Giesler füllt? Nicht nur dass dies den ersten LineUp Wechsel seit über gut 20 Jahren darstellt, mit dem Franzosen haben sich die Herren auch einen talentierten Songwriter geholt und eventuell auch von einem langjährigen Fan zu einem teilweise angedachten „back to the roots“ überreden lassen.

Doch die Ausflüge in die Vergangenheit sind nicht die einzige Überraschung, denn KREATOR haben einen breitgefächterten Plan, der da heißt „Become Immortal“, denn die Hymne an die Anfänge in den Achtzigern kommt mit rockigen Riffs daher, bei denen man fast einen Gastauftritt von AUDREY HORNE vermutet, während flirrende Riffs und wieder diese True Metal Chören zum Thrash-Aufmarsch animieren und man gegen Ende epische Anwandlungen bekommt. Doch das ist nur der Anfang, denn sogleich heißt es „Conquer And Destroy“, wo geballert wird was das Zeug hält, KREATOR aber dann immer mutiger werden und dann mit hohen Chören und viel Effekthascherei überraschen. Dass dieser Sommer heiß wird, wissen die Anführer der Teutonic-Four auch und lassen die gewöhnungsbedürftige „Midnight Sun“ gemeinsam mit Sofia Portanet aufgehen. Furiose Gitarrenarbeit trifft auf, mit Effekten überlagerte, weibliche Vocals die man eher von ROTTING CHRIST erwartet hätte, bevor uns die „Demonic Future“ prophezeit wird. Dort erwartet uns klassische und flotte Thrash-Kost gepaart mit starken Melodien. Doch Obacht: „The Pride Becomes For The Fall“, wie uns das fast schon einlullende Intro und getragen-gesprochene Vocals mitteilen, bevor ein Thrash-Gewitter hereinbricht, das uns zum Unausweichlichen führt. „Dying Planet“ beginnt spannend und episch und man fühlt sich plötzlich in der technisch einwandfreien Black/Death Apokalypse. Und wer noch immer nicht glaubt, dass Fred hier seine Hände im Spiel hat, der höre seine Truppe SINSAENUM, die er mit niemand geringerem als MAYHEM (und lustigerweise TORMENTOR) Fronter Attila Csihar betreibt.

Was für ein Ritt. KREATOR schaffen es hier all ihre Schaffensphasen authentisch, souverän und frisch zu vereinen. Egal ob die rohen 80s, die experimentelleren 90s, die Wiedergeburt in den 200ern oder die abwechslungsreicheren, neueren Werke, auf „Hate Über Alles“ findet man sämtliche Stärken der deutschen Urgesteine, ohne altbacken oder „schon gehört“ zu wirken. Und so kann ich nur nochmal sagen: „The KREATOR has returend… and will stay!“


Tracklist „Hate Über Alles“:
1. Sergio Corbucci Is Dead
2. Hate Über Alles
3. Killer Of Jesus
4. Crush The Tyrant
5. Strongest Of The Strong
6. Become Immortal
7. Conquer And Destroy
8. Midnight Sun
9. Demonic Future
10. Pride Comes Before The Fall
11. Dying Planet
Gestamtspielzeit: 46:11


www.kreator-terrorzone.de

 

KREATOR - Stellen den Hass über alles mit ihrem 15. Studio-Album
KREATOR – Hate Über Alles
LineUp:
Mille Petrozza - Vocals, Guitars
Sami Yli-Sirniö - Guitars
Frédéric Leclerq - Bass
Ventor -Drums
9.5
Share on: