GREY DAZE - The Phoenix
GREY DAZE
The Phoenix
(Alternative Metal)

 


Label: Loma Vista
Format: (LP)

Release: 17.06.2022


GREY DAZE? Nie gehört? Hätte mich bis vor zwei Jahren nicht gewundert, denn die Truppe hatte in den 90ern nur ein kurzes Leben, aber niemand geringeres als Chester Bennington, der nach der Auflösung 1998 zu LINKIN PARK wechselte um mit „Hybrid Theory“ den Nu Metal weltweit in Mode zu bringen, war deren Frontmann. Aber warum schwafle ich von diesen ollen Kamellen? Weil sich die Truppe 2017 im Jahr des Ablebens von Chester zusammentat und 2020 das damalige Debüt „Wake Me“ auf spezielle Art neu auflegte und nun mit „The Phoenix“ auch den Nachfolger „… No Sun Today“ neu verarbeitet.

Ich muss das unübersehbare Fass jetzt aber auf jeden Fall noch aufmachen: Legenden melken ist ja schon lange in Mode, denn Jimi Hendrix, Elvis, Michael Jackson oder die Beatles (ja, da leben noch zwei) haben Postmortem mehr Releases gehabt als noch zu Lebzeiten, aber bei GREY DAZE kann man den Zug schon nachvollziehen, hatte die Band ja eigentlich für September 2017 eine Reunions-Show mit Chester und neuem Gitarrist (Original Gründungsmitglied Bobby Benish ging bereits 2004 von uns) an Bord vorgehabt. Jetzt war die Band halt schon versammelt und wahrscheinlich sogar auf die Songs wieder eingespielt, jetzt wollte man halt was draus machen. Neues Material mit anderem Sänger hätte sich wohl falsch angefühlt, also vorerst mal Neuauflagen und dann weiterschauen… Und für diese hat man sich auch Mühe gegeben, die Songs nicht nur einfach neu einzuspielen, sondern aus dem ganzen Material und auch was sonst noch zu finden war mit den Original-Gesangsaufnahmen, neue Tracks zusammen zu basteln, aber sie vergessen dabai auch nicht auf den 90er Flair und huldigen mit neuem Titel und Artwork nochmals Chester nochmal. Außerdem gab Witwe Talinda ihren Segen.

Und das ist auch im zweiten Anlauf gelungen. Die energischen Alternative Rocker, die zwar heute etwas anachronistisch anmuten, aber doch auch irgendwie funktionieren, liefern mit „The Phoenix“ ein Album, das der Band nun die Anerkennung bringen könnten, die man damals schon verdiente. Bennington hatte damals schon ein unglaubliches, wenn auch noch nicht so ausgeprägtes Organ, fühlte sich einst aber eher im Grunge und Alternative Rock beheimatet, weshalb manches etwas an CREED und Konsorten erinnert. Man höre nur das energische und emotionale „Saturation (Strange Love)“, das sofort als Benchmark dient und das Potential der Truppe bestens aufzeigt. Im späteren Verlauf überraschen dann durch Rap-Einlagen auch echte Nu Metal Einflüsse. Außerdem dürfen neben den verstorbenen Sänger auch Dave Navarro (JANE’S ADDICTION) und Richard Patrick (FILTER) als namhafte Gäste ihren Beitrag leisten.

Auch wenn Chester Bennington hier noch über weite Strecken anders klang und das Ganze mit LINKIN PARK nichts zu tun hat, werden Fans des New Metal Veteranen hier bestimmt glücklich. GREY DAZE haben ein wirklich geschmackvolles zweites Denkmal für ihren einstigen Freund und Sänger gesetzt und werden wohl bald bekannt geben, ob und wie es nun weitergehen soll.


Tracklist „The Phoenix“:
1. Saturation (Strange Love)
2. Starting To Fly
3. Be Your Man
4. Holding You
5. Hole
6. Drag
7. Believe Me
8. Anything Anything
9. Spin
10. Wake Me
Gesamtspielzeit:

 


 

 

GREY DAZE - The Phoenix
GREY DAZE – The Phoenix
LineUp:
Chester Bennington - Vocals
8
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