Die Schweden von DYNAZTY sind unermüdlich auf dem Vormarsch, gehen seit ihrem 2014er Werk „Renatus“ bzw. spätestens mit dem grandiosen Nachfolger „Titanic Mass“ steil nach oben und liefern mit nun mit „Final Advent“ bereits ihr achtes Album in 15 Jahren Karriere.
Einst starteten Stimmgewalt Nils Molin und seine Mannen, die bisher nur den Bass neu besetzen mussten, als Melodic Rocker, fanden aber nach einigen Jahren zum bombastischen Melodic Metal, den man immer weiter ausbaute. Zwar gibt es einige am Rande des Kitschs wandernden Synthies und Keys, die manchmal an AMARANTHE, wo Nils ja mittlerweile auch trällert, erinnern, doch die Mischung stimmt auch auf „Final Advent“.
So eröffnet „Power Of Will“ direkt, eingängig und dynamisch den Reigen. Ein Song der sich schnell in die Gehörgänge bohrt, zum Hüpfen einlädt, alle Trademarks von DYNAZTY mitbringt und schnell zum Mitträllern animiert. Im Kontrast dazu wird es sogleich richtig episch mit „Yours“ nach kurzem Vorgeplänkel samt Streichern und opulenten Keys, zu denen sich Molin sehr emotional austobt.
Und so bietet das achte Album der nordischen Ausnahmeband eine gekonnte Achterbahnfahrt aus kurzweiligen und einprägsamen Hits und theatralischen und emotionalen Hymnen. Dabei fallen den Schweden immer wieder coole Melodien, ausgefallen Riffs und wirklich starke Refrains ein. So gibt es bei „Advent“ schräge Industrial Synthies, wo „Instinct“ später dann noch einen Schritt weitergeht und mit stampfenden Rhythmen dezent an RAMMSTEIN erinnert, aber im ebenfalls sehr Rhythmus-orientierten Refrain wieder Ohrwurmcharakter entfaltet. Hits wie das treibende „Heart Of Darkness“ oder „Natural Born Killers“ gibt es hier am laufenden Band, wodurch Tracks wie das melodramatisch angehauchte „Achilles Heel“, das wieder durch episches Flair und düster-tiefgründiger Atmosphäre überzeugt, umso mehr heraussticht.
Schon der Vorgänger „The Dark Delight“ hat gezeigt, dass die Schweden nicht mehr auf Stilsuche sind, sondern vielmehr ihren Sound perfektionieren und weiterentwickeln wollen. Das ist ihnen auf „Final Advent“ auf jeden Fall geglückt, und doch finden sich genug neue Experimente und Ideen, die das Album zu dem wohl reifsten und vielleicht auch stärksten der Band machen. Außerdem schafft es das Werk sofort ins Ohr zu gehen aber dennoch mit jedem Durchlauf weiter zu wachsen.
Tracklist „The Dark Delight“:
1. Power Of Will
2. Advent
3. Natural Born Killer
4. Yours
5. All The Devils Are Here
6. The White
7. Instinct
8. Heart Of Darkness
9. Achilles Heel
10. Power Of Now
Gesamtspielzeit: 52:30
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