Ancient Astronauts
(Psychedelic Rock | Progressive Rock)
Label: Stickman Records
Format: (LP)
Release: 19.08.2022
Sie sind und bleiben eine der fleißigsten Bands unseres Planeten. Die Jungs von MOTORPSYCHO haben mehr als drei Dekaden schon unzählige Alben auf den Markt geworfen und es nun geschafft seit 2019 jedes Jahr ein Album zu veröffentlichen. Das vierte in dieser Reihe, nachdem man die gelungene „Gullvag“-Trilogie mit „The All Is One“ abschloss und mit „Kingdom Of Oblivion“ im vergangenen Jahr nicht minder stark ablieferte, hört nun auf den Namen „Ancient Astronauts“ und ist dieses Mal kein klassisches Album.
Das neueste Werk der vielfach mit dem Spellmansprisen (dem norwegischen Grammy) ausgezeichneten Nordmänner stellt nämlich eine Auftragsarbeit zu einem Tanzprojekt, also zumindest zwei der vier Songs, die gemeinsam auf fast eine dreiviertel Stunde kommen. Zwar gibt es auch dieses Mal wieder Psychedelic, Stoner, Space und weitere Variatonen des Rock, doch man sollte dieses Mal die Erwartungen an MOTORPSYCHO vielleicht etwas zurückschrauben. Der fast 7-minütige Einstieg „The Ladder“ ist ein gelungener Space-Rocker mit typischem Gesang von Bent Sæther, längeren Soli und der nötigen Prise Psych, die man von der Band erwartet. Große Überraschungen gibt es aber trotz dem etwas pompöser ausgestatten Mittelteil, der etwas an LED ZEPPELIN erinnert, aber nicht. Die zwei Minuten von „The Flower Of Awareness“ sind eigentlich nur ein Intro-Rauschen und somit nicht der Rede wert.
Danach geht es mit dem Tanzprojekt und den beiden Mammut-Tracks „Mona Lisa Azrael“ und „Chariot Of The Sun“, die in Kooperation mit Homan Sharifi und der Impure Dance Company geschrieben wurden, weiter. Das Ganze beginnt mit gut drei Minuten minimalistischem 70s Flair, gehauchtem Gesang und einer guten Atmosphäre, ehe sich der Song immer weiter anspannt, heavier wird und dann in verrücktem Gejamme landet. Nicht schlecht, aber auf zwölf Minuten dann doch etwas unspektakulär und langatmig. Beim folgenden 22-Minüter verhält es sich ähnlich. Da kommt auch ewig nichts in die Gänge, was vielleicht in Kombination mit der dazugehörigen Tanzaufführen gelungen sein mag, als Song bzw. ganzes Album halt einfach mühsam. Aber auch hier bekommt man dann irgendwann bekannte Trademarks und allerlei progressive Spielereien, die mal mehr, mal weniger spannend ausfallen, geboten.
Auch auf diesem Album beweisen MOTORPSYCHO ihr Können als Songwriter und Musiker mit einem enormen Gespür. Fans müssen sich aber halt darauf einstellen, dass es sich hier nicht um ein reguläres Album handelt und mit gewissen Abstrichen zu rechnen ist.
Tracklist „Kingdom Of Oblivion“:
1. The Ladder
2. The Flower Of Awareness
3. Mona Lisa/Azrael
4. Chariot Of The Sun – To Phaeton On The Occasion Of Sunrise (Theme From An Imagined Movie)
Gesamtspielzeit: 43:20