Love, Drugs & Misery
(Alternative Rock)
Label: Better Noise Music
Format: (LP)
Release: 23.09.2022
Als ICE NINE KILLS-Fan bekomm ich für gewöhnlich so ziemlich jede Kollaboration der Band mit und bin dadurch bereits vor einigen Monaten auf die Band EVA UNDER FIRE gestoßen. Gemeinsam veröffentlichten die beiden Bands nämlich den Track „Blow“ im April und der ist schon mal ein absolut gelungener Albumauftakt, der sich als Single gleich als Nummer eins auf dem Longplayer „Love, Drugs & Misery“ einreiht.
Ich muss ehrlich zugeben, dass EVA UNDER FIRE nicht ganz das sind, was ich mir den ganzen Tag beim Arbeiten so anhöre um dem Bürolärm zu entfliehen. „Blow“ hat mich aber voll und ganz abgeholt. Nicht nur wegen des oben genannten Collabs sondern auch mit der ganzen Energie und der Mischung aus Rock, Metal, Pop und Classic Rock. Dies zieht sich grundsätzlich durchs ganze Album, doch schauen wir uns auch die anderen elf Song im Detail an.
„Unstoppable“ ist wohl die Definition des Classic Rocks. Mit seinem recht einfachen Aufbau erinnert der Song aber leider an sehr viele andere Bands und sticht kaum aus der Masse hervor. Bei „With Or Without You“ dürfte es bei jedem von uns klick machen. Kennt man schließlich aus dem Radio. Den Song von U2 nach 35 Jahren zu covern und ihm einen neuen Anstrich zu verpassen ist mutig und definitiv gelungen, denn immer und immer das Gleiche zu hören ist für viele, auch für mich, ein Grund das Radio nicht mehr aufzudrehen.
„Another Shot Through The Heart“ erinnert vom Titel her erstmal an BON JOVIS „Shot Through The Heart“. Und noch mehr klassischen Rock hätten EVA UNDER FIRE hier nicht rauslassen können. Eine Nummer die gern im Kopf bleibt und man zu so ziemlich jeder Playlist hinzufügen kann. Mit „Misery“ zeigt uns die Truppe aus Detroit, Michigan wie man es wunderbar schafft, mehrere Musikstile miteinander zu kombinieren. Mit saftigen Gitarrenriffs und sogar einem Solo holt die Gruppe Rock- und Classic Rock-Fans mehr als nur ab.
„The Strong“ schlägt dann aber mal sanftere Töne an, eine beliebte Rock-Ballade darf ja 2022 auf keinem Album mehr fehlen und dieser Track zeigt auch einmal mehr die ruhigere Seite der Truppe auf. Nach dem wunderschönen Downer geht’s aber gleich wieder richtig zur Sache mit „Death Of Me“. Auch hier haben wir wieder einen recht klassischen Song, der aber definitiv das Potenzial zum Ohrwurm hat. Und mit „Heroin(e)“ zeigen die Amerikaner einerseits die oben genannte ruhigere Seite und gleichzeitig auch die Power die ihnen inne wohnt. Vor allem stimmlich überzeugt Sängerin Amanda. „Ghost“ würde ich ebenfalls hier einordnen. Emotionaler Text, mitreißende Gitarrenriffs und Drums.
Was wäre heute ein Album ohne kräftigen Support aus der Szene? Auf „Coming For Blood“ haben sich doch tatsächlich die Jungs von FROM ASHES TO NEW einen Platz ergattert. Gemeinsam zeigen uns die beiden Bands wie Collabs funktionieren. Die Mischung aus EVA UNDER FIRE’s Rock und FATN’s Metal-Rap ergibt einen absolut frischen und gern gesehenen Aufwind auf der Platte. Und auch der elfte Track „Comatose“ kommt mit einem saftigen Feature daher – Jonathan Dörr, bekannt aus der Band EGO KILL TALENT. Mit den popigen Einflüssen und dem Metaltouch bekommen wir auch hier eine gewaltige Mischung serviert.
Letzter Song und somit der Albumcloser ist der romantisch angehauchte Track „Give Me A Reason“, welcher anfangs definitiv als Rock-Ballade eingestuft werden könnte und mich mit dem Klavier sehr an die typischen ruhigeren Rocksongs aus den 2010er Jahren erinnert. Mit den sanfteren Tönen wurde hier der perfekte Abschluss für das Album gewählt.
Alles in allem ist die Platte ein gut gelungenes Debüt bei Better Noise Music. Nachdem ich mich nun auch mehr mit EVA UNDER FIRE befasst habe, freue ich mich sogar schon die Band irgendwann mal live sehen zu dürfen. Ich denke lange wird es nicht mehr dauern bis sie auch mal österreichischen Boden betreten.
Tracklist „Love, Drugs & Misery“:
1. Blow (feat. Spencer Charnas of ICE NINE KILLS)
2. Unstoppable
3. With Or Without You
4. Another Shot Trough The Heart
5. Misery
6. The Strong
7. Death Of Me
8. Heroin(e)
9. Ghost
10. ComIng For Blood (feat. FROM ASHES TO NEW)
11. Comatose (feat. Jonathan Dörr of EGO KILL TALENT)
12. Give Me A Reason
Gesamtspielzeit: 41:35
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