Die Beglier von AFTER ALL melden sich nach sechs Jahren Pause endlich zurück. Der wirklich große Wurf ist den Power-Thrashern, die im Dunstkreis von JAG PANZER, VICIOUS RUMORS oder PARADOX agieren zwar bis heute nicht gelungen, doch das hält die Herren, die schon seit mehr als 30 Jahren ihr Unwesen treiben nicht auf, weitere anständige Alben zu veröffentlichen. Dazu gehört nun das zehnte Werk „Eos“, das ganze sechs Jahre nach „Waves Of Annihilation“ das Licht der Welt erblickt.
Die Jungs bleiben sich trotz der langen Pause und der überraschenden Umbesetzung an den Vocals treu, verlagern ihren Sound aber weiter in Richtung US-(Power)Metal. Neu dabei ist nun Mike Slembrouck, (IMMANENT DISTANCE, IRON MASK) – wobei neu relativ erscheint, da der Mann bereits seit 2017 im LineUp verweilt – der Sammy Peleman mühelos ersetzt. Einmal mehr gibt es authentischen US-Metal mit deftigen Riffs, gelungenen Melodien und hymnischen Vocals. Dabei ist die Produktion bewusst ein Spagat zwischen leicht hallernden 90s Sound und modernem Druck, was „Eos“ eigentlich sehr gut zu Gesicht steht.
Dazu gibt sich Mike Mühe an die Vorbilder und seine Vorgänger ranzukommen und fügt sich gekonnt ins Gesamtbild. Mit ruhigeren Momenten und diversen cleanen Gitarren sorgt man für Abwechslung und Dynamik und auch sonst kann der Genrefan nicht großartig meckern. Außerdem sind neben den erwähnten Bands, wo ma n vielleicht auch frühe ICED EARTH und ANTHRAX hinzuzählen darf, europäische Einschläge zu finden, egal ob aus Skandinavien oder Britannien, die Einflüsse sind nach wie vor umfangreich.
Und wenn man doch etwas anmeckern will, dann vielleicht dass es „Eos“ an dem einen oder anderen Hitkandidaten fehlt und Innovationen oder Überraschungen auch nicht vorhanden sind. Wer aber einfach anständige und authentische US-Metal Kost sucht, der wird auch dieses Mal bei AFTER ALL fündig.
Tracklist „Eos“:
1. Premonition
2. The Judas Kiss
3. Deceptor
4. Kindred Spirits
5. Elegy Gor The Lost
6. Waiting for Rain
7. Demons Raging
8. Grand Illusion
9. Torn Asunder
10. Shadows Of The Mind
11. At Dawn’s First Light
Gesamtspielzeit: 45:20
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