Spirits
(Alternative Metal | Post-Metal)
Label: Better Noise Music
Format: (LP)
Release: 14.10.2022
Für mich gibt es immer ein Wochen-Highlight und das ist mit Abstand der Release-Freitag. Spotify-Nutzern wird ab 00:00 Uhr eine automatisch generierte Playlist erstellt, welche neue Tracks von Musikern beinhaltet, die man favorisiert hat. Die Playlist beinhaltet aber auch Singles die einem gefallen könnten. Und so habe ich vor einigen Monaten NOTHING MORE wieder gefunden. Bereits vor ein paar Jahren hatte ich einige Tracks für mich entdeckt, beispielsweise „This Is The Time (Ballast)“ vom 2014 erschienenen Longplayer „Nothing More“ – also ein selftitled Album.
Nun ist es am 14. Oktober soweit, denn NOTHING MORE servieren uns, nach einer fünf Jahre andauernden Pause, die 2020 erschienene Ten Year Anniversary-Edition von „The Few Not Fleeting“, außer Acht gelassen – ihr komplett frisches Album „Spirits“. Wer ein Fan von spannenden und vor allem textlich intensiven Werken ist, wird hier voll und ganz auf seine Kosten kommen.
Doch spannen wir euch nicht länger auf die Folter und legen gleich damit los euch einen Einblick und Vorgeschmack auf das 13-Song starke Album zu geben. Den ersten Platz auf der Scheibe nimmt „Turn It Up Like (Stand In The Fire)“ ein, der Track wurde bereits im März diesen Jahres veröffentlicht und hats in sich. Aber am besten macht ihr euch einfach selbst ein Bild davon und hört schonmal rein.
Nummer zwei ist nicht nur ebenfalls bereits erschienen (April 2022) sondern konnte sich mit dem dritten Track, „Ships In The Night“, einen Platz im Horror-Thriller „The Retaliators“ sichern. Der Cast besteht übrigens zu einem sehr großen Teil aus Musiker*innen, beispielsweise Spencer Charnas, Sänger von ICE NINE KILLS, Jacoby Shaddix, Frontmann von PAPA ROACH oder auch Amanda Lyberg, welche EVA UNDER FIRE eine Stimme verleiht.
Auch der vierte Track wurde bereits veröffentlicht. „You Don’t Know What Love Means“ zeigt die emotionale und ausdruckstarke Ader von NOTHING MORE auf und drückt mit einem sauberen Zusammenspiel von E-Gitarre und Drums aus, welchen Schmerz, ausgelöst durch zerbrochene Beziehungen, so mancher in sich trägt.
Kommen wir nun zum noch nicht veröffentlichten Material der Texaner. Mit „Don’t Look Back“ zeigen sie uns wie gut ein Wechsel aus ruhig und laut klingen kann. Und auf „The Other F Word“ macht Sänger Jonny mit seiner markanten Stimme dem angestauten Frust der letzten zwei Jahre Luft. „Face It“ drückt aus, was die Truppe mit ihrem neuen Album erreichen will – Reflektion, Provokation und vor allem Inspiration. Ich muss hier anmerken, dass ich das Album an dieser Stelle nun schon mehrfach angehört habe und mich gefühlt nicht satthören kann. Ständig finde ich neue Parts die mir im Ohr hängen bleiben und Lust auf mehr machen.
„Best Times“ spiegelt das Vermissen der Hoch-Zeiten und das Realisieren der Tiefs wider. Der Song lässt einem in gewisser Weise das Herz schwer werden. Eine bittersüße Kombination aus zurückschauen und nach vorn blicken. Mit tiefen Gitarrenriffs und Bass überzeugt auch schon der nächste Track „Déjà Vu“. Eines der größten Probleme in heutigen Beziehungen ist wohl, dass jeder Angst davor hat den Schmerz aus vorherigen Beziehungen wieder und wieder zu erleben. Eine neue Beziehung löst bei vielen den Drang aus davon zu laufen, da man doch immer wieder Parallelen zu vorherigen Geschehnissen sieht. Der Track befasst sich mit dem Thema, aber aus der Sicht desjenigen der einfach nur lieben will. NOTHING MORE habens also richtig drauf den Herzschmerz aus jedem ein wenig hervorzulocken.
„Dream With Me“ holt uns dann aber wieder mit voller Wucht ins Hier und Jetzt. Die Single überzeugt mit voller Stimmgewalt und einem 1A Zusammenspiel der Instrumente. Vom Träumen geht’s dann auch schon direkt ins „Neverland“, welches im Grunde das Outro des vorherigen Tracks ist. Nur gut, dass Spotify, auf ADELE’s Wunsch hin, die zufällige Wiedergabe innerhalb eines Albums deaktiviert hat vor einigen Monaten. „Valhalla (Too Young To See)“ holt als vorletzter Song nochmal fast alles raus was die Band zu bieten hat. Neben Acoustic-Gitarren und sanfteren Clean-Vocals bis hin zu energiegeladenen Screams und perfekt abgestimmten Drums ist hier alles dabei.
Closer ist der albumtitelgebende Track „Spirits“, welcher uns bereits seit Mitte August auf sämtlichen Plattformen zum Streamen und Lieben zur Verfügung steht. Als Schlusslicht strotzt die Single nur so vor Energie und ist um ehrlich zu sein mein Favorit auf der ganzen Platte. Ich habe den Track auch schon zu sämltichen meiner Playlists hinzugefügt. Macht euch am besten selbst ein Bild davon, es lohnt sich.
Tracklist „Spirits“:
1. Turn It Up Like (Stand In The Fire)
2. Tired Of Winning
3. Ships In The Night
4. You Don’t Know What Love Means
5. Don’t Look Back
6. The Other F Word
7. Face It
8. Best Times
9. Déjà Vu
10. Dream With Me
11. Neverland
12. Valhalla (Too Young To See)
13. Spirits
Gesamtspielzeit: 53:28
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