Der PARIAHLORD residiert offensichtlich in der Wüste, denn das zeigt schon das Artwork, das eine Prärie und zwei Geier zeigt. Somit ist der Name des Debüts „Vultures“ auch schon gefunden.
Der Wüstentrip bewahrheitet sich sogleich. Fett dröhnende Riffs, die gut doomig á la Toni Iommi daher kommen, aber dafür auch irgendwie wieder zu flott gespielt sind. Macht aber nichts, denn der Titeltrack macht sogleich Lust auf mehr. Und wir bekommen mehr, denn das Album der drei Herren hinter PARIAHLORD hat noch einiges zu bieten. So tönt „Dead Man’s Hand“ in seinen fast sieben Minuten fast schon majestätisch bis episch und versprüht mit seinem Text Western-Flair.
Zwischendurch tobt man sich aber Genre-entsprechend auch instrumental aus, wird dabei aber nie zu anstrengend oder gar langweilig. Den Herren beim Jammen zuzuhören macht einfach Spaß. Anstatt immer nur trocken stoner zu rocken, weiß man aber auch dichte, düster Atmosphären zu erzeugen oder auch mal etwas aufs Gaspedal zu drücken. Nur die merkwürdigen Soundcollagen „This Is The Voice Of…“ und „Halcyon Pt. I“ hätte man sich sparen können, da diese doch zu sehr aus dem Hörerlebnis herausreißen. Dafür weiß das teils minimalistisch vorgetragene, aber dann doch wieder verdammt intensive „Valley Of The Roses“, ebenso wie das motivierte Finale in Form von „Halcyon Pt. II“ mühelos zu versöhnen.
Klar, PARIAHLORD erfinden auch das Wüstenrad nicht neu, spielen die Genretrademarks aber gekonnt aus und erweitern die um eigene kleine Nuancen und liefern ein Debüt ab, das absolut nicht nach Debüt klingt. „Vultures“ ist für Genrefans ein absoluter Geheimtipp. Ob die Band das lange bleibt, wage ich bei diesem gekonnten Erstling aber eh zu bezweifeln.
Tracklist „Vultures“:
1. Vultures
2. Dead Man’s Hand
3. Super Mega Ultra Van
4. This Is The Voice Of…
5. Vrillon
6. Valley Of The Roses
7. Halcyon Part I
8. Halcyon Part II
Gesamtspielzeit: 40:26
Band-Links: