So spannend dürfte es in Walhalla dann doch nichtsein, wie sich die Wikinger immer einredeten, oder zumindest nicht über hunderte von Jahren und so haben sich dort vier gefallene Kriegerkönige aus verschiedenen Regionen und Epochen getroffen und die Band WARKINGS gegründet. Und die sind verdammt fleißig. 2018 gestartet, kam noch im selben Jahr das Debüt „Reborn“ und im Abstand von 12-15 Monaten sind bisher vier Alben entstanden. Das neueste Werk der eigentlich aus deutschen Musikern und dem SERENITY Fronter Georg Neuhauser bestehenden Power Metaller hört auf den Namen „Morgana“ und auch hier ist wieder fast alles beim Alten geblieben.
Flotter, unkomplizierter, aber launiger Power Metal, der gut ins Ohr geht und auch mit kleineren Spielereien bei Laune hält. Den einzig echten Unterschied macht die namensgebende ebenfalls wiedergekehrte Morgana Le Fay, auch bekannt als Secil „Lacri“ Sen von THWART, die hier bei gleich vier Songs Growls beisteuert. Wobei neu auch nicht ganz stimmt, denn schon auf „Revenge“ sang die Dame zwei Songs ein.
Versteht mich nicht falsch, die Dame leistet verdammt gute Arbeit und steht Frontfrauen wie Alissa White-Gluz, Angela Gossow (beide ARCH ENEMY) oder Adrienne Cowan (LIGHT & SHADE, SEVEN SPIRES) kaum in etwas nach, aber ob ein traditionelles Heavy/Power Metal Album nun harsche Vocals unbedingt braucht, ist so eine Sache. Ich kenne Freunde des Genres, die damit so überhaupt nichts anfangen können und auch in diesem Fall muss ich sagen, dass es wirklich Geschmackssache ist. Dafür als Anspieltipp sei aber das orientalisch angehauchte „Heart Of Rage“ erwähnt, da hier der Kontrast zwischen den beiden Sänger:innen echt gut funktioniert.
Aber damit bin ich mit der „Kritik“ auch schon fertig, denn die WARKINGS liefern hier gewohnt starke Kost und lassen auch nach ziemlich genau einem Jahr keinen Schnellschuss vermuten. Von heavy Stampfern, über flotten Bangern bis hin zu einer passenden Prise Bombast ist wieder alles da. Mit „Row (Into The Storm)“ gibt es eine waschechte Live-Hymne bei der auf Festivals ähnlich wie bei ALESTORM und AMON AMARTH dieses unsägliche Ruder-Gimmick in den Zuschauern abspielen wird, „To The King“ liefert nötigen Pathos und „Last Of The English“ überzeugt mit starker Gitarrenarbeit und gelungenen Vocallines.
Als Bonus gibt es noch zwei Cover-Songs, die man meiner Meinung nach etwas mehr noch auf den eigenen Stil anpassen hätte können, aber auch so ein spaßiger Bonus darstellen. Gesprochen wird hier von DRAGONFORCE’s „Cry Thunder“ und POWERWOLFs „Armata Strigoi“.
Alles in allem ein gelungenes und abwechslungsreiches Stück Heavy/Power Metal, das alle Genrestückchen spielt und trotz der kurzen Entstehungszeit frisch und spritzig wirkt.
Tracklist „Morgana“:
1. We Are The Fire
2. Sparta – Part II
3. Fight
4. Spartacus
5. Kill For The King
6. Deus Io Volt
7. Ave Roma
8. Ragnar
9. By The Blade
10. Where The Dreams Die
Gesamtspielzeit: 40.47
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